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Samstag, 6. Januar 2018

Neue Initiative als Chance für geflüchtete Wissenschaftler

Projekt BRiDGE mit sechs Partnern koordiniert
Redaktion: Universität Bielefeld
PRESSEMITTEILUNG
Bielefeld/gc. Sie fliehen aus Kriegs- und Krisengebieten, viele von ihnen nach Europa. Gemeint sind gefährdete Wissenschaftler. Einige von ihnen finden an wissenschaftlichen Einrichtungen in Europa – auch an der Universität Bielefeld – Zuflucht. An diesen Orten können sie ihre wissenschaftliche Arbeit fortführen. Für geflüchtete und gefährdete Forschende will das nun bewilligte Projekt BRiDGE (Bridge for Researchers in Danger Going to Europe) Brücken bauen.


Die Initiative unterstützt 220 gefährdete Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, im Besonderen in der Türkei, Griechenland, Bulgarien, der Schweiz und Deutschland. Die Universität Bielefeld übernimmt die Projektkoordination.

Schon jetzt tauschen wir uns mit unseren europäischen Partnerinstituten aus, um geflüchtete Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bestmöglich zu fördern“, erklärt Professorin Dr. Angelika Epple, Prorektorin für Internationales und Diversität an der Universität Bielefeld. „Das neue Projekt BRiDGE ermöglicht es uns, diese Kooperation nun strukturell voranzutreiben. Wir freuen uns besonders darüber, als Universität Bielefeld die Federführung dabei übernehmen zu dürfen.“

Die gezielte Unterstützung der geflüchteten Forscherinnen und Forscher wird darin bestehen, sie zu ihren individuellen Karrieremöglichkeiten in Kooperation mit akademischen Mentorinnen und Mentoren aller Fachrichtungen zu beraten, entsprechende Trainings anzubieten und ein Begleitprogramm durch akademische und nicht-akademische Ansprechpersonen aufzubauen. Ziel ist es, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch das Projekt eine faire Chance auf eine Rückkehr in Wissenschaft und Beruf erhalten. Der Austausch soll den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern darüber hinaus auch neue Arbeits- und Forschungsperspektiven eröffnen.

Die Projektrealisierung – also Trainings, Mentoring, Netzwerktreffen oder die Abschlusskonferenz – übernehmen dabei Organisatorinnen und Organisatoren der folgenden sieben wissenschaftlichen Einrichtungen: Universität Bielefeld, Eidgenössische Technische Hochschule (ETH) Zürich (Schweiz), Universität Sofia “St Kliment Ohridski” (Bulgarien), Türkische Anstalt für Wissenschaftli-che und Technologische Forschung in Ankara (TÜBITAK) sowie die drei griechischen Forschungseinrichtungen Zentrum für Forschung und Technologie (CERTH), Nationales Zentrum für Sozialforschung (EKKE) und Stiftung für Europäische und Außenpolitik (ELIAMEP). Vornehmlich betreuen sie dabei geflüchtete Forschende, die in ihren Ländern Zuflucht gefunden haben. Das Netzwerk fördert darüber hinaus weitere gefährdete Forschende. Es kooperiert mit einer Reihe von Expertinnen und Experten und Organisationen weltweit, wie dem „Adopt an Academic“ Mentoring-Programm (Freie Universität Berlin) und dem Scholars at Risk Network (New York University).

BRiDGE kann auf die gewonnene Expertise aus dem Netzwerk EURAXESS zurückgreifen. Hier werden internationale mobile Forschende beraten, die zeitweise für ihre Forschung in einem anderen europäischen Land leben und arbeiten. Besonders die Universität Bielefeld kann dabei Erfahrungen und Netzwerke aus der Betreuung von rund 40 geflüchteten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern seit 2015 einbringen. 2016 ist sie dem weltweiten Scholars at Risk Network beigetreten und unterstützt als Gründungsmitglied die deutsche Sektion des Netzwerks.

Die Europäische Kommission fördert BRiDGE im Rahmen von Horizon 2020, dem EU-Förderprogramm für Forschung und Innovation in der Förderlinie Science4Refugees. Ab dem Frühjahr 2018 wird das Projekt für 24 Monate unterstützt. Insgesamt beträgt das Fördervolumen etwa 370.000 Euro.

Aussender:
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