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Freitag, 23. März 2018

Wasserwirtschaft im Klimawandel

Minister ermuntert Kommunen zu neuen Ideen
Redaktion: Landwirtschaftsministerium Mecklenburg-Vorpommern
PRESSEMITTEILUNG
Schwerin/gc. Auf die Potentiale der Kommunen bei der nachhaltigen Abwasserbeseitigung verwies Umweltminister Dr. Till Backhaus am 22. März 2018 zu Beginn der „Roadshow nachhaltige Entwicklung“ in Schwerin. „Abwasser und Klärschlamm müssen im Sinne der Nachhaltigkeit verstärkt als Ressource begriffen werden“, sagte der Minister. Dabei denke er zum Beispiel an die Rückgewinnung von Nährstoffen oder die Nutzung der mit dem Abwasser zur Verfügung stehenden Wärmeenergie.


In Mecklenburg-Vorpommern versorgen derzeit circa 390 Wasserwerke 99,7 Prozent der Bevölkerung mit einwandfreiem Trinkwasser. 110 Betreiber etwa 600 öffentlicher Kläranlagen sorgen für die Abwasserbeseitigung. Obgleich die Versorgung mit Trinkwasser und die Abwasser-Entsorgungssituation im Land und deutschlandweit ausgesprochen gut seien, sehe sich die Wasserwirtschaft durch den Klima- und den demographischen Wandel und vor allem durch anthropogene Belastungen – also menschliche Einflüsse, etwa Arzneimittelrückstände oder Mikroplastik – vor neue Herausforderungen gestellt. Technische Anlagen müssten an die Veränderungen angepasst werden; der Rückgewinnung von Nährstoffen, besonders der Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlamm, komme wachsende Bedeutung zu.

„Ich bin sehr dankbar dafür, dass sich einige Abwasserunternehmen seit Jahren mit langfristigen Alternativen zur landwirtschaftlichen Klärschlammentsorgung befassen“, so Minister Backhaus. Die Klärschlamm-Kooperation Mecklenburg-Vorpommern mit derzeit 6 und künftig 16 Gesellschaftern verfüge dann über eine jährliche Klärschlammmenge von rund 90.000 Tonnen. Die Kooperation plane den Bau und Betrieb einer entsprechend dimensionierten thermischen Monoverwertungsanlage für Klärschlamm mit Phosphorrecycling-Option. Auch die Mengenreduzierung des Klärschlamms sei ein wichtiges Zukunftsthema, sagte der Minister und ermunterte Kommunen wie Forscher, weitere Ideen und Projekte zu entwickeln.

Ein wichtiges Thema der Roadshow wird die nachhaltige Landnutzung sein. „Von 1992 bis 2015 sind der Landwirtschaft in Deutschland mehr als 1 Million Hektar Land entzogen worden“, berichtete Dr. Backhaus. Die in Deutschland zur Verfügung stehende Landwirtschaftsfläche nehme täglich um rund 66 Hektar ab. Grund dafür sei die stete Zunahme der Siedlungs- und Verkehrsflächen. Auf die maßvolle und nachhaltige Nutzung von Landschaften seien u.a. seine Vorschläge zur Gemeinsamen EU-Agrarpolitik nach 2020 ausgerichtet, unterstrich Backhaus.

Die zweitägige Veranstaltung des Institutes für Stoffstrommanagement widmet sich in fünf Themenblöcken der praktischen Umsetzung von Forschungsergebnissen zur nachhaltigen Entwicklung in Regionen und Kommunen. Neben der Umsetzung integrierter Energiekonzepte für kleine Kommunen und Gemeinden stehen außerdem auch Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten auf der Tagesordnung. Teilnehmer sind u. a. Vertreter aus Wissenschaft, Forschung und Kommunen.

Aussender:
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Pressesprecherin
Martina Plothe
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