Abwassermonteure wissen genau, warum das Rohr platzt
von Heiko Wruck
BERICHT
Plate/gc. Vor 8 Jahren fing Jörn-Uwe Mohr beim Zweckverband Schweriner Umland an. Der Elektromaschinenbaumeister wechselte 1990 in den Beruf des Elektromaschinenbauers und kam 2012 zum Kommunalunternehmen. Dort ist er werktags von 7 bis 16 Uhr zwischen Alt Meteln, Rastow, Demen und Parum unterwegs. Werkstatt und Lager befinden sich an seinem zentralen Arbeitsort in Plate. Hinzu kommen Bereitschaftszeiten im Nachdienst, an Feiertragen und Wochenenden. Dafür gibt es ein wechselndes Dienstregime.
Der Arbeitsschutz ist eine wichtige Größe in Mohrs Job. „Wir gehen nie ohne Sicherung in die Schächte. Leiterstürze, giftige Gase, das Gewicht von Bauteilen, Werkzeugen und Geräten, oder sich bewegende Teile, sind mit ihren Risiken nicht zu unterschätzen“, sagt Jörn-Uwe Mohr. Meistens sind Zweierteams im Einsatz. Und wenn es in die Schächte geht, darf das Gasmessgerät trotz der Zusatzbelüftung nicht fehlen. Abwassermonteure müssen solide Handwerker sein. Sie haben mit Geräten und Anlagen zu tun, die für mechanische Belastungen gebaut sind. Das bedeutet: viel Kraftaufwand, große Gewichte, hohe Drücke. Entsprechend robust und einfallsreich müssen die Fachleute ans Werk gehen.
„Wir sehen hier beinahe jeden Tag, welche Einträge in den Schmutzwassersystemen Probleme bereiten. Das sind feste Stoffe wie Ohrstäbchen aus Kunststoff, halbfeste Stoffe wie unauflösbare kunststoffbeschichtete Feuchttücher sowie dick- und dünnflüssige Essensreste mit hohem Fettanteil. Das verstopft unsere Abflussrohre, Druckleitungen sowie unsere Pumpen und zerstört die Schneidwerke. Die Neubeschaffung und die Reparaturen kosten sehr, sehr viel Geld“, sagt Jörn-Uwe Mohr und ergänzt: „Wenn man so wie ich fast jeden Tag sieht, was über die Toiletten in die Entsorgungssysteme gelangt, dann färbt das auf das eigene Umweltverhalten ab.“
Bildunterschrift:
Jörn-Uwe Mohr in der Werkstatt in Plate: Sägen, Schweißen, Löten, Schrauben – Abwassermonteure müssen viele Metiers beherrschen, um das System immer sicher am Laufen zu halten. Foto: Heiko Wruck
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