Mehrgenerationenhauses Lübz ist für die Menschen da
von Heiko Wruck
GESPRÄCH
Lübz/gc. Auch wenn der coronabedingte Lockdown erste Lockerungen erfährt, so ist der normale Alltag der Menschen in Mecklenburg-Vorpommern noch längst nicht uneingeschränkt möglich. Darauf reagieren auch die Mitarbeiter im Mehrgenerationenhaus Lübz. Wie sie das tun, erklärt Kerstin Lorenz, die Leiterin des Hauses, in einem Gespräch.
Wie lange ist das Mehrgenerationenhaus bereits geschlossen?
Wir sind für öffentliche Besucher seit den Corona-Schutzmaßnahmen nicht mehr im Haus zu erreichen. Also seit circa acht Wochen. Allerdings sind natürlich über diese Zeit immer auch persönliche Kontakte möglich gewesen und werden es auch bleiben. Nur eben mit den Einschränkungen, sich nicht zu berühren und mindestens 1,5 Meter Abstand zueinander zu halten.
Wie funktioniert der Kontakt zu Ihnen in der Praxis?
Wir sind telefonisch und per E-Mail wochentags von 8 bis 16 Uhr zu erreichen. Auch wenn das Haus für den Besucherverkehr nach heutigem Stand bis zum 2. Juni geschlossen bleibt, ist das Team des Mehrgenerationenhauses für die Bürger, Vereine, Organisationen sowie für die freiwillig Engagierten da. Man ruft einfach an oder schickt eine E-Mail, schon steht der Kontakt zu uns. Wir können uns auch mit Anfragenden von Angesicht zu Angesicht unterhalten. Nur eben nicht im Haus und immer mit ausreichendem Abstand zueinander. Das funktioniert am Fenster sehr gut oder an der offenen Tür. Aber Disziplin, Rücksichtnahme und Vorsicht sowie die Einhaltung der Hygienebestimmungen sind natürlich sehr wichtig.
Und welche Leistungen werden jetzt angeboten?
Unsere Angebote sind sehr vielfältig. Wir helfen beim organisieren der Nachbarschaftshilfe. Wir geben Tipps am Telefon oder per E-Mail. Wir hören einfach nur zu. Es werden über uns Einkaufsdienste koordiniert, Botengänge erledigt, der Mülleimer raus gebracht, Spiel- und Bastelideen, Back- und Kochrezepte ausgetauscht und vieles mehr.
Wie funktionieren denn der Einkaufsdienst genau?
Jemand meldet sich bei uns per Telefon oder Mail und wir organisieren den Einkaufsdienst. Der ehrenamtliche Helfer nimmt dann Kontakt auf, bespricht den Einkauf und die Abrechnung und bringt anschließend den Einkauf zum Auftraggeber. Dann erledigt ein freiwilliger, ehrenamtlicher Helfer den Einkauf und bringt ihn zum Auftraggeber. Der Kassenzettel wird vorgelegt, die beiden rechnen ab. Oder jemand gibt im Vorweg das Geld und einen Einkaufszettel ab. Da ist vieles möglich. Wichtig ist nur, wir übernehmen keine Online-Bestellungen, und es werden auch nur vertrauenswürdige Personen für solche Einkaufsdienste durch uns bestellt.
Wie funktioniert denn so eine Beratung am Telefon?
Das kommt auf die Problemstellung an. Jemand erklärt sein Anliegen, dann schauen wir, ob wir mit unserem Personal in der Lage sind, beratend tätig zu werden. Dafür haben wir qualifiziertes Personal. Kersten Buchholz berät als Jugendsozialarbeiterin. Wir vermitteln auch an das Sorgentelefon des Landkreises, die Telefonseelsorge (0800 111 0 111 alternativ 0800 111 0 22) oder bei Bedarf an das Jugendamt oder an eine andere Beratungsstelle.
Steht demnächst bei den Lockerungen was Größeres an?
Ja, am 29. Mai veranstaltet auch das Mehrgenerationenhaus Lübz die Aktion „Freude schenken“. Da werden wir kleine Geschenke verteilen. Dafür haben wir uns kleine Überraschungen einfallen lassen. Auch für unsere Helferpools sind wir immer an Freiwilligen interessiert, die sich bei uns listen lassen. Wir sind zu erreichen unter 038731 20766 oder mgh-luebz@jfv-pch.de.
Bildunterschrift 1:
Die Verknüpfung von hauptberuflicher Arbeit und freiwilligem Ehrenamt hat dieser Tage eine besondere Bedeutung. Die einen können ohne die anderen nicht und umgekehrt. Kersten Buchholz, Kerstin Lorenz und Angelika Lübcke sind nicht nur ein Team im Mehrgenerationenhaus Lübz, sondern seit Wochen auch eine Corona-Schicksalsgemeinschaft, wie viele ihrer Kollegen in den Mehrgenerationenhäusern Mecklenburg-Vorpommern. Sie sind trotz der Schließung ihres Hauses für die Menschen da. Foto: Heiko Wruck
Bildunterschrift 2:
Kersten Buchholz, Kerstin Lorenz und Angelika Lübcke nähen im Mehrgenerationenhaus Lübz nicht nur Masken. Sie organisieren auch viele Hilfs- und Beratungsangebote trotz zeitweiliger Schließung. Foto: Heiko Wruck
Kontakt:
Heiko.Wruck@t-online.de
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