... hat Markus Brümmer beim Frühstück mit Earl Grey
von Heiko Wruck
GESPRÄCH
Körchow/gc. Gibts immer ein amerikanisches Frühstück?
Also auf jeden Fall nie ohne Frühstück, selbst wenn es früh um 3 Uhr ist oder später: Earl Grey Tee mit Honig und Zitrone, zwei Scheiben Toast mit selbstgemachter Marmelade. Kaffee kommt erst später.
Klingt eher nach England als nach den USA?
Ist ja auch egal, meine Leidenschaft sind Autos aus den Vereinigten Staaten und nicht deren Lebensmittel oder Frühstücksgewohnheiten. Aber die Autos sind schon was Besonderes.
Was ist denn an den US Cars so faszinierend?
Sie sind immer irgendwie besonders: Größe, Leistung, Design, Klang. Fahrzeuge und Motoren mag ich sehr. Ich hatte schon eine Molotov mit Beiwagen und einen LO-Kleinlastkraftwagen. Jetzt habe ich einen Ford F 350 SuperDuty, Diesel mit schwerer Achse und Zwillingsreifen hinten, 7,3 Liter V8-Motor, Baujahr 1991. Gekostet hat er 14.500 Euro. Den habe ich im November 2019 von Privat in Schleswig-Holstein in der Nähe von Flensburg gekauft. Da habe ich lange gesucht. Eigentlich wollte ich eine Limousine haben. Aber der Pickup und die Dieselvariante sind dann doch deutlich praktischer und kostengünstiger als ein Benzinfahrzeug ohne Nutzlast.
Wie kam es zu dieser Leidenschaft für US-Autos?
So ganz genau lässt sich das heute nicht mehr sagen. Aber ich habe schon als Kind mit den kleinen Matchbox-Autos gespielt. Darunter war ein Cadillac. Der hatte es mir angetan. Und wenn im Kino US-Filme liefen, dann habe ich mich oft mehr für die Autos als für die Handlung interessiert. So kam über die Jahre eines zum anderen.
Alles nur, um ein bisschen mit der Frau spazieren zu fahren?
Nein, natürlich nicht. Da ist noch mehr. Der Pickup ist auch mein Daily Car. Aber wir machen auch gerne damit Ausflüge. Anfangs waren wir nur allein unterwegs, doch das hat sich recht schnell geändert. Eines Tages sprach mich eine Frau mit einem kleinen Jungen vor dem Supermarkt an. Der war ganz begeistert von dem V8-Sound, dem dumpfen Blubbern. Sie sagte, auch ihr Mann fahre ein US Car. Wir tauschten die Kontaktdaten aus und lernten uns kennen. Über ihn bekam ich Zugang in die Szene. Und heute ist er unser Vereinsvorsitzender.
Was denn für ein Verein?
Wir haben am 9. Oktober den Verein US-Cars Freunde MV e. V. mit Sitz in Wittenburg gegründet. Wir sind absolut unpolitisch und streben eine Anerkennung als gemeinnützige Organisation an. In unserem Chat sind pornografische, sexistische, rassistische und demokratiegefährdende Inhalte verboten. Unser Vereinsziel besteht darin, das Auto als Kulturgut zu pflegen. Nicht museal, sondern lebendig. Deswegen werden monatliche Vereinstreffen stattfinden. So wird es auch Ausfahrten und vielleicht Eventauftritte geben. Aktuell sind wir 24 Leute, Frauen und Männer. Wir suchen noch Mitglieder. Die Mitgliedschaft kostet 10 Euro pro Monat. Kontakt: 0160 8080955 oder uscarsfreundemv@gmx.de. Wir freuen uns.
Bildunterschrift:
Markus Brümmer mit seinem Ford F 350 Super Duty, Diesel, Baujahr 1991: schon als Kind mit Matchbox-Autos gespielt. Foto: Heiko Wruck
Zur Person
„Es geht um US Cars. Das ist alles“, sagt Markus Brümmer.
Berufliches: 1986 - 1988 Lehre: Facharbeiter für Tierproduktion/Rinder; 1988 - 1989 Ordner beim Schweriner HO-Gaststättenbetrieb Achteck; 1989 Umzug nach Bremen, Lkw-Fahrer in Norddeutschland; 1993 - 1995 Ausbildung zum Facharbeiter für Ver- und Entsorgungstechnik: Wasser/Abwasser; 1995 - 1996 Leiter einer Grundwassersanierungsanlage in Hamburg; 1996 Umzug nach Redefin; 1996 - 1997 Mitarbeiter der Volkshochschule in Hagenow/Umweltbildung; 1998 - 1999 Mitarbeiter im Kommunalen Ordnungs- und Sicherheitsdienst Schwerin; 1999 - 2000 Ausbildung in Lüchow/ Dannenberg zum Personenschützer; 2000 - 2004 in der Sicherheitsbranche; 2005 - 2017 Hamburger Hochbahnwache
Privates: geb. 1970 in Schwerin; 1978 Umzug nach Lübstorf; 1986 Abschluss 10. Klasse; seit 2002 verheiratet; Hobbys: Angeln, Kajütboot, Wasserwandern, Technik – alles, was einen Motor hat und US Cars
Kontakt:
Heiko.Wruck@t-online.de
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