Müdigkeit beim Autofahren
... von Heiko Wruck
BERICHT
Lassahn/gc. Berufspendler, Außendienstler und Berufskraftfahrer haben ein gemeinsames Problem: Sekundenschlaf.
Nur fünf Sekunden mit geschlossenen Augen zu fahren bedeutet bei einer Geschwindigkeit von 130 Kilometern pro Stunde ein Blindflug von über 180 Metern. Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) hatte in einer Umfrage unter 1.000 Frauen und Männern ermittelt, dass der Sekundenschlaf circa 25 Prozent der Befragten schon einmal passiert sei. Etwas weniger als die Hälfte der Befragten (43 Prozent) waren überzeugt, vorhersehen zu können, wann der Sekundenschlaf eintritt.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ereigneten sich im Jahr 2017 in Deutschland genau 1.940 Verkehrsunfälle mit Personenschäden, die auf eine Übermüdung der Fahrzeugführer zurückzuführen waren. Die Zahl beinhaltet eine gefährliche Unschärfe. Denn Übermüdung wird als Unfallursache nur dann anerkannt, wenn sie der Polizei auch mitgeteilt wird. So dürfte das Dunkelfeld solcher Müdigkeitsunfälle weitaus größer sein. Die Bundesanstalt für Straßenwesen hat ermittelt, dass die Unfallspitzen von Müdigkeitsunfällen im Straßenverkehr zwischen 6 und 8 Uhr sowie zwischen 14 und 16 Uhr liegen.
Sicherheitsbeauftragte, Führungskräfte, Vorgesetzte, aber auch Kollegen sind aufgerufen, alle Mitarbeiter dabei zu unterstützen, dass sie von Fahrtbeginn bis zum Fahrtende wach und aufmerksam sind. Das kann durch die Anschaffung unterstützender Fahrzeugtechnik, eingehaltene Ruhepausen und Kurzschlafzeiten von bis zu 30 Minuten (Powernap) erfolgen. Auch Gymnastik an der frischen Luft kann den Kreislauf wieder auf Trab bringen. In den Gefährdungsbeurteilungen sollten unter anderem Fahrzeiten, Fahrpausen und Fahrtätigkeiten (Autobahnen, Landstraßen, Stadtverkehr) berücksichtigt werden. Auch lange und kurze Dienstzeiten sowie Schichtwechsel wirken sich auf das Schlafbedürfnis aus und sollten bei der Arbeitsorganisation beachtet werden.
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