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Freitag, 6. August 2021

Auf stumm gestellt

Von digitaler Kommunikation überfordert
... von Heiko Wruck
RATGEBER
Dortmund/gc. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) hat in Kooperation mit der Universität Bielefeld die digitale Kommunikation von Führungskräften untersucht. Das Ergebnis zeigt: Führungskräfte nutzen digitale Kommunikation deutlich stärker als Beschäftigte ohne Führungsverantwortung.

„Grundlage für die Auswertung war das Digitalisierungsmodul der dritten Welle des Linked-Employer-Employee Panels B3. Dabei wurden in den Jahren 2018/2019 insgesamt 5.750 Beschäftigte aus 160 Großbetrieben befragt. Davon waren 30 Prozent Beschäftigte mit und 70 Prozent der Beschäftigten ohne Führungsverantwortung“, teilt die BAuA mit.

Die Kehrseite der Medaille ist, dass die Führungskräfte stets im Spagat zwischen großer Flexibilität und ständiger Erreichbarkeit stehen. Außerdem kann die digitale Kommunikation schnell dazu führen, dass sich langfristig die sozialen Beziehungen und die Teambildung über einen wachsenden Entfremdungsprozess nachteilig verändern. Um dem entgegenzuwirken wird zuweilen auch die digitale Kommunikation verstärkt. Das kann auf beiden Seiten des Kommunikationsverhaltens zur Überforderung führen. Während die eine Seite ständig mehr in einen „leeren“ Raum kommuniziert zeigt die andere Seite möglicherweise Abwehrreflexe und nimmt die Botschaften gar nicht mehr wahr. Es bedarf einer gesunden Balance zwischen digitaler und persönlicher Begegnung, um die Kommunikation sinnvoll aufrechtzuerhalten.

Kontakt:
Heiko.Wruck@t-online.de
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