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Dienstag, 2. November 2021

Mehr Gewalt im Job

Schreck, Schock, Handgreiflichkeiten
... von Heiko Wruck
BERICHT
Lassahn/gc. Im Jahr 2020 kam es nach Angaben der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) zu 13.935 Arbeitsunfällen, bei denen Gewalt eine Rolle gespielt hat.

Durch betriebsinterne Personen wurden Bedrohungen, Angriffe und Gewalt in 1.678 Fällen verursacht. Betriebsfremde haben in dieser Unfallgruppe der meldepflichtigen Arbeitsunfälle 8.920 Fälle ausgelöst. In der Kategorie Gewalt, Angriff und Bedrohung ohne nähere Angaben gab es 1.732 Vorfälle. Fast 60 Prozent der Handgreiflichkeiten endeten mit Prellungen, Verstauchungen oder mit oberflächlichen Hautverletzungen.

Etwa 20 Prozent der Gewaltunfälle werden auf psychische Einwirkungen (zum Beispiel Schock und psychische Belastungen) zurückgeführt. Auf die Unfallkategorie „Überraschung, Schreck“ entfiel im Jahr 2020 ein Todesfall. Auf die Kategorie „Gewalt, Angriff, Bedrohung durch betriebsfremde Personen“ entfielen drei tödliche Unfälle. Und auf die Kategorie „Gewalt, Angriff, Bedrohung ohne nähere Angaben“ entfielen fünf Unfälle. Insgesamt gab es bei den Gewaltunfällen des Jahres 2020 in ganz Deutschland neun tödliche Unfälle.

Bei den Wach- und Sicherheitsdiensten ereigneten sich nach Angaben der DGUV die meisten Gewaltunfälle mit einem Anteil von mehr als 25 Prozent. Auf die Pflege- und Altenheime entfielen 13 Prozent der Vorfälle.

Insgesamt ist die Anzahl der gewaltverursachten Arbeitsunfälle deutlich angestiegen. Den Berufsgenossenschaften und den Unfallkassen waren im Jahr 2010 noch 8.800 Gewaltunfälle gemeldet worden. Im Jahr 2020 waren es 13.935. Die Führungskultur, die innerbetriebliche Kommunikation, die Mitarbeiterbeteiligung an Entwicklungs- und Entscheidungsprozessen sowie die tatsächlich gelebte Fehlerkultur und nicht zuletzt das Betriebsklima sind entscheidende Faktoren für die Reduzierung von gewaltbezogenen Arbeitsunfällen. Darauf sollten Führungskräfte und Unternehmensleitungen besonders Einfluss nehmen.

Kontakt:
Heiko.Wruck@t-online.de
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