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Donnerstag, 20. Januar 2022

Gut versorgt

Baden-Württemberg im Mittelfeld
... von Heiko Wruck
BERICHT

Lassahn/gc.
Mit 67,63 Fällen pro Arzt mit arbeitsmedizinischer Fachkunde lag das Bundesland Baden-Württemberg im Jahr 2019 nur um 2,14 Fälle unter dem Bundesdurchschnitt von 69,78 Fällen pro Arzt und Jahr.

Das zeigt, dass hier ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Fachpersonal und Fallzahlen vorliegt. Die höchsten Fallzahlen pro Arzt hatte in 2019 Nordrhein-Westfalen mit 140,90. Das sind mehr als 71 Fälle über dem Bundesdurchschnitt. Den niedrigsten Wert hatte das Land Berlin mit 47,72 Fällen – 22,05 Fälle unter dem Bundesdurchschnitt.

Die Arbeitsmedizin betrifft jedoch nicht akutmedizinisches Handeln. Die Arbeitsmedizin ist ein präventivmedizinisches Fach. Sie untersucht auf der einen Seite die Wechselbeziehungen zwischen Arbeits- und Lebenswelten und setzt sie auf der anderen Seite in Beziehung zu Gesundheit und Krankheiten. Das Ziel der Betriebsärztliche Betreuung sowie der Arbeitsmedizin insgesamt besteht in der Förderung, Erhaltung und Mitwirkung bei der Wiederherstellung von Gesundheit sowie der Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit der Arbeitnehmer.

Die rechtlichen Inhalte und die Grundlagen der Betriebsärztlichen Betreuung sind geregelt in der Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV), in der Verordnung zur arbeitsmedizinischen Vorsorge (ArbMedVV), in der Gefahrstoffverordnung (GefStoffV), in der Biostoffverordnung (BioStoffV), in der Lastenhandhabungsverordnung (LasthandhabV), in der Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutzverordnung (LärmVibrationsArbSchV) sowie in der DGUV-Vorschrift 2 und im Arbeitssicherheitsgesetz (ASiG).

Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit sind gegenwärtig starken Veränderungen unterworfen. Demzufolge verändern sich auch die Anforderungen die Arbeitsmedizin. Sie bleibt zwar immer noch präventiv wirksam, muss sich jedoch durch die Digitalisierung und die Globalisierung der Arbeitswelt neuen Herausforderungen stellen. Die zeitliche und die räumliche Entgrenzung von Arbeitsprozessen sowie neue Beschäftigungsformen und Technologien fordern Arbeitsmediziner in hohem Maße, alte Denkmuster aufzubrechen und das Denken den neuen Erfordernissen anzupassen.

Kontakt:
Heiko.Wruck@t-online.de
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