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Samstag, 16. Juli 2022

Datensouveränität für die Informationsökonomie

Neue Studie: Gestaltung der digitalen Arbeitswelt
Redaktion: ISF München - Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung e.V.
BERICHT
München/gc. Daten für neue Innovationskulturen nutzen und gleichzeitig die Privatheit der Beschäftigten stärken? Kann das wirklich zusammengehen? Inverse Transparenz macht beides möglich.

Ein interdisziplinäres Konsortium hat unter Leitung des ISF München dieses neue Konzept zur Gestaltung der digitalen Arbeitswelt entwickelt und erfolgreich in der betrieblichen Praxis der Software AG erprobt. Auf der Abschlusskonferenz des Projekts präsentieren die Partner aus Wissenschaft und Praxis am 24. Mai 2022 die neue Studie „Datensouveränität für die Informationsökonomie“ und die Ergebnisse ihrer gemeinsamen Forschung.

Digitale Daten durchdringen heute unser gesamtes Leben. Auf dem Weg in die Informationsökonomie werden sie zum entscheidenden Ausgangspunkt für Wertschöpfung und Geschäftsmodelle. Innovationskulturen, die Daten in neuer Qualität in den Mittelpunkt stellen, werden daher in Deutschland dringend gebraucht. Gleichzeitig wächst aber auch die Angst der Menschen vor einem Missbrauch dieser Daten. Gerade in einer zunehmend transparenten Arbeitswelt befürchten viele eine neue Qualität von Kontrolle, gläserne Belegschaften und Überwachung am Arbeitsplatz.

Eine innovative Lösung für dieses Gestaltungsdilemma haben Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen des Instituts für Sozialwissenschaftliche Forschung (ISF) e.V. München, der Technischen Universität München (TUM) und der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) im Rahmen des BMBF-geförderten Forschungsprojekts „Inverse Transparenz“ entwickelt. Hierzu haben sie die Beschäftigten selbst zu Gestaltenden der digitalen Arbeitswelt gemacht und gemeinsam mit ihnen eine Methode entwickelt, die auf Basis der Prinzipien „Watch the Watcher“ und „Data Empowerment“ neue Wege in Richtung Datensouveränität öffnet. Beschäftigte können mit inverser Transparenz zum Beispiel zurückverfolgen, wer im Unternehmen ihre Daten zu welchem Zweck nutzt. Im Rahmen eines betrieblichen Praxislaboratoriums haben Mitarbeitende, Führungskräfte und Betriebsräte der Software AG mit Unterstützung der Forschenden dieses neue Konzept nun in die eigene Arbeitspraxis übertragen, technisch umgesetzt und erfolgreich anhand konkreter Anwendungsfälle erprobt.

Über die Ergebnisse dieses außergewöhnlichen Forschungs- und Gestaltungsprojekts berichteten die Akteure und Akteurinnen auf ihrer Online-Abschlusskonferenz am 24. Mai 2022.
Projekt- und Labteam erklärten, was sich hinter inverser Transparenz verbirgt, und präsentierten die neue Studie „Datensouveränität für die Informationsökonomie“.

Weitere Informationen zum Hintergrund der Forschungen und zum Betrieblichen Praxislaboratorium:




Zum Projekt
Das Projekt „Inverse Transparenz. Beteiligungsorientierte Ansätze für Datensouveränität in der digitalen Arbeitswelt gestalten“ (Laufzeit: 1.11.2018 bis 31.07.2022) wird im Rahmen der Ausschreibung „Privatheit und informationelle Selbstbestimmung in der digitalen Arbeitswelt“ durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. An dem interdisziplinären Konsortium beteiligen sich unter Federführung des Instituts für Sozialwissenschaftliche Forschung (ISF München) die Technische Universität München (TUM), die Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) und die Software AG.

Weitere Informationen unter https://www.inversetransparenz.de

Ansprechpartner für die Presse:
Dr. Jutta Witte, Journalistenbüro Surpress GbR, +49 (0) 7472 9487769, jmlwitte@gmx.de, https://www.surpress.org

Daniela Rebel, ISF München, +49 (0) 89 272921-41,
daniela.rebel@isf-muenchen.de, https://www.isf-muenchen.de

Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Prof. Dr. Andreas Boes (Verbundkoordination), Dr. Tobias Kämpf, ISF München, Jakob-Klar-Straße 9, 80796 München, +49 (0) 89272921-0, andreas.boes@isf-muenchen.de, tobi.kaempf@isf-muenchen.de
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