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Dienstag, 28. Februar 2023

KI-Kompass Inklusiv

Kompetenzzentrum in der Arbeitswelt gestartet
Redaktion: DFKI
PRESSEMITTEILUNG
Kaiserslautern/gc.  Menschen mit Behinderungen an Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz (KI) zu beteiligen – so lautet das übergeordnete Ziel des neu gestarteten Projekts „KI-Kompass Inklusiv“.

Digitalisierung und KI bieten neue Assistenzmöglichkeiten beim Arbeiten und Lernen und sowie bei der Überwindung alltäglicher Barrieren.

Im Vorgängerprojekt „KI.ASSIST – Assistenzdienste und Künstliche Intelligenz für Menschen mit Schwerbehinderung in der beruflichen Rehabilitation“ (2019-2022) konnten bereits wertvolle Erkenntnisse über die Unterstützungsmöglichkeiten von Menschen mit Behinderungen durch KI gesammelt werden. Sie sind Basis und Ausgangspunkt für die Arbeit im neuen Projekt „KI-Kompass Inklusiv“.

Das Kompetenzzentrum besteht aus drei Säulen:

• In einem sogenannten Monitoring wird eine Datenbank zu KI-gestützten Assistenztechnologien für Menschen mit Behinderungen aufgebaut.

• Es werden vielfältige Informations-, Beratungs- und Schulungsangebote für Menschen mit Behinderungen, aber auch für Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation, Unternehmen und weitere Interessierte entwickelt und angeboten.

• In Praxislaboren werden nachhaltige KI-gestützte Lösungen für die inklusive Gestaltung von Arbeits- und Lernprozessen erprobt, erforscht und entwickelt. Das Projekt „KI-Kompass Inklusiv“ zeichnet sich dadurch aus, dass Menschen mit Behinderungen in allen drei Säulen aktiv beteiligt sein werden. Über alle Projektaktivitäten hinweg werden Barrierefreiheit und ethische Grundsätze systematisch beachtet.

Das Kompetenzzentrum ist somit ideal aufgestellt, um zur Inklusion von Menschen mit Behinderungen durch KI beizutragen. Gleichzeitig sollen die gewonnenen Erkenntnisse in Forschung und Praxis in den Bereichen Inklusion und Künstliche Intelligenz einfließen.

Das Deutsche Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) und die Projektpartner Bundesverband Deutscher Berufsförderungswerke (BV BFW), die Bundesarbeitsgemeinschaft der Berufsbildungswerke (BAG BBW) und die Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen (BAG WfbM) bauen das „Kompetenzzentrum für KI-gestützte Assistenztechnologien und Inklusion in der Arbeitswelt“ bis 2027 auf. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) aus den Mitteln des Ausgleichsfonds gefördert. Die Gesamtfördersumme beträgt ca. 6 Mio. Euro.

Über das DFKI
Das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH (DFKI) wurde 1988 als gemeinnützige Public-Private-Partnership (PPP) gegründet. Es unterhält Standorte in Kaiserslautern, Saarbrücken, Bremen und Niedersachsen, Labore in Berlin und Darmstadt sowie Außenstellen in Lübeck und Trier.

Das DFKI verbindet wissenschaftliche Spitzenleistung und wirtschaftsnahe Wertschöpfung mit gesellschaftlicher Wertschätzung. Das DFKI forscht seit über 30 Jahren an KI für den Menschen und orientiert sich an gesellschaftlicher Relevanz und wissenschaftlicher Exzellenz in den entscheidenden zukunftsorientierten Forschungs- und Anwendungsgebieten der Künstlichen Intelligenz. In der internationalen Wissenschaftswelt zählt das DFKI zu den wichtigsten „Centers of Excellence“. Aktuell forschen ca. 1.460 Mitarbeitende aus über 65 Nationen an innovativen Software-Lösungen. Das Finanzvolumen lag 2021 bei 76,3 Millionen Euro.

Über den Bundesverband
Deutscher Berufsförderungswerke e.V. (BV BFW)
Die Berufsförderungswerke (BFW) sind Experten für die Rückkehr in den Beruf und vom Gesetzgeber explizit benannte Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation (§ 51 SGB IX). Bundesweit arbeiten 24 Mitglieder an 28 BFW-Hauptstandorten im Bundesverband Deutscher Berufsförderungswerke e.V. (BV BFW) zusammen. Gemeinsamer Auftrag der BFW ist es, Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen ihren bisherigen Beruf oder ihre Tätigkeit nicht mehr ausüben können, mittels ganzheitlicher Qualifizierung und Kompetenzentwicklung wieder die volle Teilhabe am Arbeitsleben zu ermöglichen. Dies geschieht in über 250 Qualifizierungsangeboten, auf rund 12.000 Ausbildungsplätzen an etwa 100 Standorten bundesweit. Pro Jahr verlassen mehr als 7.000 Absolventen und Absolventinnen die BFW mit einem anerkannten Abschluss.

Der BV BFW und seine Mitglieder stellen ein Kompetenznetzwerk mit etwa 5.000 qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dar, die in interdisziplinären Teams aus ärztlichem Personal, Ausbildenden, psychologischem, sozialpädagogischem und therapeutischem Personal arbeiten. Damit werden Wissen und langjährige Erfahrungen in den Bereichen Prävention, Beratung, berufliche Neuorientierung, Qualifizierung und Integration in den ersten Arbeitsmarkt gebündelt. Als Partner von Unternehmen unterstützen der Bundesverband und die BFW Unternehmen bei der Bewältigung der demografischen Herausforderungen am Arbeitsmarkt und bei der Sicherung von Fachkräften.

Über die Bundesarbeitsgemeinschaft
der Berufsbildungswerke e.V. (BAG BBW)
Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Berufsbildungswerke e.V. (BAG BBW) ist ein bundesweites Netzwerk von über 50 Berufsbildungswerken (BBW). Die BAG BBW vertritt die Interessen ihrer Mitglieder, fördert deren Austausch und verfolgt die kontinuierliche Leistungsverbesserung für junge Menschen mit Behinderung. An bundesweit über 50 Standorten qualifizieren Berufsbildungswerke Jugendliche und junge Erwachsene mit Behinderungen in über 250 Berufen. In enger Kooperation mit Betrieben werden 16 000 junge Menschen auf den ersten Arbeitsmarkt vorbereitet.

Über die Bundesarbeitsgemeinschaft
Werkstätten für behinderte Menschen e.V. (BAG WfbM)
In dem bundesweiten Verband Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen e. V. (BAG WfbM) haben sich Träger von Eingliederungseinrichtungen, insbesondere von Werkstätten, Förderstätten und Inklusionsbetrieben zusammengeschlossen, die Menschen mit Behinderungen die Teilhabe an Arbeit und Gesellschaft ermöglichen. Die BAG WfbM dient ihren Mitgliedern als Beratung und Interessenvertretung in allen fachlichen und politischen Angelegenheiten. Sie wird von den Spitzen- und Fachverbänden der freien Wohlfahrtspflege sowie den Landesarbeitsgemeinschaften der Werkstätten für behinderte Menschen mitgetragen.

Derzeit sind rund 320.000 Erwachsene mit Behinderungen in den Mitgliedswerkstätten der BAG WfbM beschäftigt, knapp 26.000 im Berufsbildungsbereich und fast 270.000 im sogenannten Arbeitsbereich. Etwa 20.000 sind so schwer behindert, dass sie einer besonderen Betreuung, Förderung und Pflege bedürfen.

Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Konsortialleitung KI-Kompass Inklusiv
Susan Beudt
DFKI Labor Berlin
Alt-Moabit 91C
10559 Berlin
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