Wettbewerb „Digitale Orte im Land der Ideen“ 2023
Redaktion: Johannes Gutenberg-Universität Mainz
PRESSEMITTEILUNG
Mainz/gc. Ein bundesweiter Innovationswettbewerb prämiert herausragende digitale Lösungen für den ländlichen Raum.
Das von der Universitätsmedizin Mainz koordinierte Projekt DECIDE hat es unter die letzten drei Finalisten in der Kategorie Gesundheit des Innovationswettbewerbs „Digitale Orte im Land der Ideen“ geschafft. Der Wettbewerb wird bereits zum zweiten Mal gemeinsam von „Deutschland – Land der Ideen“ und Deutsche Glasfaser ausgerichtet. Er zeichnet Leuchtturmprojekte aus, die das digitale Leben auf dem Land auf innovative Weise gestalten und vorantreiben.
Im Fokus des Projekts DECIDE, das vom Bundesforschungsministerium gefördert wird, stehen komplexe chronische Erkrankungen, die viele Menschen betreffen, wie beispielsweise Krebs und Depressionen. In einem ersten Schritt wird Patienten in ländlichen Gebieten auf telemedizinischem Wege eine personalisierte Bewegungstherapie angeboten. Sie wird vom Institut für Sportwissenschaft der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) in Kooperation mit dem Universitären Centrum für Tumorerkrankungen Mainz (UCT) und der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsmedizin Mainz durchgeführt. Bewegung hat sowohl bei Krebs als auch bei Depressionen positive Effekte, doch in ländlichen Regionen fehlen häufig entsprechende Angebote.
Im Rahmen von DECIDE werden via Telemedizin Informationen und Trainingsanleitungen an das Smartphone der Patienten übermittelt. Über Sensoren am Handgelenk und Rückmeldungen über die Smartphone-App kann das Training in der häuslichen Umgebung stattfinden und vom Therapeuten aus der Ferne überwacht werden. Die Technik wird vom Institut für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik (IMBEI) der Universitätsmedizin Mainz zusammen mit MCS Data Labs GmbH, Berlin realisiert. Die Daten werden im Nachgang mithilfe von künstlicher Intelligenz, die von Fraunhofer ITWM in Kaiserslautern entwickelt wird, ausgewertet. Dabei können Unregelmäßigkeiten entdeckt werden und der Therapeut wird bei der individuellen Anpassung des Trainingsplans unterstützt.
Nach der Bewegungstherapie aus der Ferne, die als Zusatztherapie angelegt ist, werden weitere Funktionen für die Begleitung der eigentlichen Krebs- oder Depressionsbehandlung in das System aus Patienten-App und Klink-Komponente eingebaut. So soll schließlich eine übergreifende und strukturierte Versorgung im Rahmen von Behandlungsnetzwerken ermöglicht werden.
Der Wettbewerb „Digitale Orte im Land der Ideen“ zeigt Lösungen, wie strukturelle Probleme im ländlichen Raum bewältigt und die Lebensqualität verbessert werden kann. Die Bekanntgabe der Gewinner in den Kategorien Mobilität, Gemeinschaft, Smarte Kommune, Bildung und Gesundheit erfolgt am 14. November 2023 bei der feierlichen Preisverleihung in Berlin. Eine hochkarätige Jury aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft wählt die Preisträger aus.
Der Innovationswettbewerb findet in diesem Jahr in Partnerschaft mit dem Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG), der Carl-Zeiss-Stiftung, dem Deutschen Landkreistag, dem Gigabitbüro des Bundes, dem Netzwerk Junge Bürgermeister*innen sowie dem Tagesspiegel Background statt. Schirmherrin des Wettbewerbs ist Daniela Kluckert, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Digitales und Verkehr.
Eine Übersicht aller Finalisten sowie Informationen zum Wettbewerb sind unter www.digitale-orte.de zu finden.
Kontakte:
Dr. Alexandra Brahmer
Kira Enders
Lisa Schwab
Barlo Hillen
Prof. Dr. Dr. Perikles Simon
Abteilung Sportmedizin, Prävention und Rehabilitation
Institut für Sportwissenschaft
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
55099 Mainz
Tel. +49 6131 39-29923
albrahme@uni-mainz.de
Weiterführende Links:
______________________________________