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Dienstag, 23. Januar 2024

Abhängigkeit hat viele Gesichter

Suchtprävention im Unternehmen 
... Heiko Wruck
RATGEBER
Lassahn/gc. Sucht ist eine chronische Erkrankung, die gekennzeichnet ist durch einen unkontrollierbaren Konsum einer Substanz oder eines Verhaltens. Suchtmittel können Drogen, Alkohol, Glücksspiel oder auch Computerspiele sein.

Das Suchtverhalten kann sich auch auf gesunde Verhaltensweisen beziehen, wie z. B. Sport oder Essen. Suchtverhalten kann nicht nur die Gesundheit und das Leben des Betroffenen gefährden, sondern auch andere Menschen.

Sucht entsteht, wenn das Gehirn sich an die Wirkung der Substanz oder des Verhaltens anpasst. Dadurch entsteht ein Verlangen, das immer stärker wird. Der Betroffene kann den Konsum oder das Verhalten nicht mehr kontrollieren und leidet unter den Folgen. Sucht kann schwerwiegende Folgen für die Gesundheit, die Psyche und das soziale Leben haben. Sie kann zu körperlichen Schäden, psychischen Erkrankungen, Arbeitslosigkeit, sozialen Isolation und sogar zum Tod führen.

Wie erkennt man Suchtverhalten?
Suchtverhalten kann sich auf vielfältige Weise äußern. Typische Anzeichen sind:

Änderungen im Konsumverhalten
Der Betroffene konsumiert häufiger, in größeren Mengen
oder in anderen Situationen als zuvor. Er muss immer mehr
konsumieren, um den gewünschten Effekt zu erzielen.

Veränderungen im Verhalten
Der Betroffene wird unzuverlässiger, auffälliger oder
aggressiver. Er verspürt ein unbezwingbares Verlangen.

Veränderungen im körperlichen oder psychischen Zustand
Der Betroffene ist müde, abgeschlagen oder gereizt.

Entzugserscheinungen
Nach dem Absetzen der Substanz oder dem Beenden des
Verhaltens treten Entzugserscheinungen auf.

Wenn Sie bei einem Kollegen oder Mitarbeiter diese Anzeichen beobachten, sollten Sie aufmerksam werden. Es ist jedoch wichtig, sich nicht zu sicher zu sein. Suchtverhalten kann auch andere Ursachen haben, z. B. Stress, Überlastung oder psychische Erkrankungen.

Welche Berufsgruppen sind besonders gefährdet?
Suchtgefährdung ist nicht an bestimmte Berufsgruppen gebunden. Allerdings gibt es einige Berufsgruppen, die besonders gefährdet sind. Dazu gehören:

Berufsgruppen mit hohem Stresslevel
Dazu gehören z. B. Ärzte, Pflegekräfte, Polizisten, Piloten
oder Schicht- und Schichtarbeiter;

Berufsgruppen mit hohem Alkoholkonsum
Dazu gehören z. B. Gastronomen, Musiker, Journalisten
oder Verkäufer;

Berufsgruppen mit Zugang zu Suchtmitteln
Dazu gehören z. B. Ärzte, Apotheker, Drogenbeauftragte
oder Polizisten.

Was kann man tun, um Betroffenen zu helfen?
Wenn Sie den Verdacht haben, dass ein Kollege oder Mitarbeiter an einer Sucht leidet, sollten Sie zunächst ein vertrauliches Gespräch mit ihm führen. Dabei sollten Sie den Betroffenen nicht beschuldigen, sondern ihm seine Sorgen und Ängste ausdrücken. Wenn der Betroffene bereit ist, Hilfe anzunehmen, können Sie ihn an eine Suchtberatungsstelle oder eine Selbsthilfegruppe vermitteln. Sie können ihm auch anbieten, ihn zu den Terminen zu begleiten.

Welche Maßnahmen können Unternehmen ergreifen?
Unternehmen können durch betriebliche Suchtpräventionsmaßnahmen dazu beitragen, Suchtgefahren am Arbeitsplatz zu reduzieren. Dazu gehören:

Information und Aufklärung
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollten über die Gefahren
von Suchtmitteln und die Möglichkeiten der Suchthilfe
informiert werden.

Gesunde Arbeitsbedingungen
Ein gutes Arbeitsklima und eine ausgewogene
Work-Life-Balance können Stress reduzieren und
Suchtgefahren vorbeugen.

Unterstützung bei Suchtproblemen
Unternehmen sollten Suchtgefährdeten und Suchtkranken
Unterstützung anbieten, z. B. durch Betriebsvereinbarungen
oder Suchtpräventionsprogramme.

Suchtprävention ist wichtig, um die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Beschäftigten zu erhalten. Unternehmen können durch geeignete Maßnahmen dazu beitragen, Suchtgefahren am Arbeitsplatz zu reduzieren.

Kontakt:
Heiko.Wruck@t-online.de
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