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Mittwoch, 17. Januar 2024

Laut gegen Rechts zu leise

Demonstration in Schwerin eher marginal
... von Heiko Wruck
KOMMENTAR

Schwerin/gc.
Fridays for Future Schwerin hatte für den Dienstag, 16. Januar 2024, zu einer Demonstration gegen Rechtsextremismus aufgerufen. Rund 1.500 Menschen waren dem Aufruf „Laut gegen Rechts“ gefolgt.

Sie hatten lautstark gegen die AfD und gegen Rechtsextremismus protestiert. Schwerins Oberbürgermeister Rico Badenschier (SPD) sprach auf der Demonstration zu den Teilnehmern. Er war tief beeindruckt vom Statement so vieler Menschen für eine offene Gesellschaft und Demokratie.

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass sich deutlich zu wenige Menschen an diesem Abend auf dem Schweriner Marktplatz versammelt hatten. Die Stadt hat etwas mehr als 99.000 Einwohner. Da sieht ein deutliches Signal gegen Rechts anders aus.

Der amtierende Oberbürgermeister Rico Badenschier hatte sich bei der vergangenen Stichwahl im Juni 2023 mit nur 13.718 Stimmen durchgesetzt gegen seinen Herausforderer Leif-Eric Holm von der AfD. 39.666 Menschen hatten nicht gewählt.

Dass der AfD-Mann fast Schwerins Oberbürgermeister geworden wäre, zeigt, dass Schwerin ein starkes rechtsextremes Wählerpotenzial hat. Auch die Anzahl der Nichtwähler lag bei dieser Stichwahl vom Juni 2023 sehr weit oben. Die Wahlbeteiligung lag bei nur 49,3 Prozent. Das bedeutet: 50,7 Prozent haben nicht gewählt.

Insofern sollte niemanden die leider sehr geringe Beteiligung an der Demonstration „Laut gegen Rechts“ von Fridays for Future Schwerin optimistisch stimmen. Laut gegen Rechts war hier deutlich zu leise.

Bildunterschrift:
Demonstration „Laut gegen Rechts“ am 16. Januar 2024 auf dem Marktplatz in Schwerin war deutlich zu leise. Foto: Heiko Wruck

Kontakt:
Heiko.Wruck@t-online.de
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