Minenfeld: kritische Ansprache
... von Heiko Wruck
RATGEBER
Lassahn/gc. Wenn Mitmenschen unvernünftige oder sogar gefährliche Verhaltensweisen zeigen, ist es schwierig, sie so darauf hinzuweisen, dass sie nicht vor den Kopf gestoßen werden.
Schließlich geht es um eine Verhaltensänderung. Und da sollten eskalierende Mechanismen ganz bewusst vermieden werden. Das beginnt bei überlegter Sprache. Konfrontative Redewendungen sind zu vermeiden. Zum Beispiel: „Du trägst keinen Gehörschutz.“ Oder der Imperativ: „Setz deinen Gehörschutz auf!“
In beiden Fällen fühlt sich die oder der Angesprochene sofort angegriffen. Das kann schnell zum gegenteiligen Verhalten führen – vielleicht aus einer Protesthaltung heraus. Auch persönliche Sympathien spielen hier eine besondere Rolle. Grundsätzlich sollten solche Vorwürfe und Befehlsformen vermieden werden.
Besser ist es, positiv und vereinnahmend zu formulieren. Zum Beispiel mit Wendungen wie „Wir schützen uns hier mit dem Gehörschutz.“ Niemandem ist mit einem Streit gedient. Aus Protest wird schnell Trotz. Der führt zu dauerhaften Spannungen, die sich früher oder später zu schwelenden Konflikten aufbauen und dann auch eruptiv entladen. Letztlich werden das Betriebsklima dadurch nachhaltig beeinträchtigt und die Konfliktparteien dauerhaft belastet.
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