Hansestadt bewirbt sich
Redaktion: Hamburger Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation
Dieser Beitrag ist urheberrechtlich geschützt. Nachnutzungen nur mit Erlaubnis.
Pressemitteilung
Hamburg/gc. Hamburgs
Zukunft fährt elektrisch. Gemäß dem Grundsatz „Stärken stärken!“ hat der
Senat heute, 8. November 2011, beschlossen, auf Basis der in Hamburg
erfolgreich umgesetzten ersten Phase der Elektromobilität die
Aktivitäten bei der Marktvorbereitung für elektrische Antriebe
konsequent fortzusetzen und nochmals erheblich auszuweiten.
Bislang
werden bei Wirtschaftsunternehmen und öffentlichen Institutionen in
Hamburg rund 350 Elektrofahrzeuge erprobt. 200 Ladeplätze für E-Autos,
davon hundert im öffentlichen Straßenraum in allen sieben Hamburger
Bezirken, sind mittlerweile installiert und in Betrieb genommen.
Vor
diesem Hintergrund hat der Senat heute beschlossen, dass Hamburg sich
für die Realisierung eines „Schaufensters Elektromobilität“ im Rahmen
des vom Bund zwischenzeitlich gestarteten wettbewerblichen Verfahrens um
Fördermittel bewerben wird. Es ist beabsichtigt, für die Umsetzung
dieses ambitionierten Programms in den kommenden Jahren aus dem
Hamburger Haushalt Komplementärmittel in Höhe von 10,4 Mio. Euro
bereitzustellen. Das Gesamtprojektvolumen in Hamburg würde bei einer
erfolgreichen Bewerbung als „Schaufenster“ mindestens 50 Mio. Euro
betragen.
Bürgermeister Olaf Scholz: „Unsere heutige Entscheidung
ist ein Signal an Industrie, Politik und Gesellschaft, dass der
Innovationsstandort Hamburg seine Verantwortung bei der Etablierung
schadstoffarmer Antriebe wahrnehmen wird. Hamburg verfügt über ein
außerordentlich hohes Potenzial für den Einsatz dieser Technologien. Ich
bin überzeugt, dass die auf Elektromobilität gerichteten Konzepte und
Strategien wichtige Impulse für die Hamburger Wirtschaft, den
Mittelstand und selbstverständlich auch für unsere gesamte Stadt- und
Verkehrsentwicklung liefern werden.“
Frank Horch, Senator für
Wirtschaft, Verkehr und Innovation: „Elektromobilität kann zu einem sehr
dynamischen Zukunftstreiber in einigen der für den Standort Hamburg
besonders wichtigen Sektoren werden. Im Hafen, in der Logistik oder in
der Verbindung neuartiger Mobilitätsangebote mit unserem ÖPNV-System
bieten sich jede Menge Optionen, die wir konsequent nutzen werden.
Hiermit fördern wir Innovation, entlasten die Umwelt, indem wir
Luftqualität verbessern und Lärmemissionen reduzieren, und stärken die
Position Hamburgs im internationalen Wettbewerb der Regionen. Mit der
Bereitstellung von Haushaltsmitteln in zweistelliger Millionenhöhe ist
ein klares Mandat verbunden, das Thema systematisch voranzubringen. Es
ist zugleich eine Botschaft an die Bundesregierung: bei den Ausbauplänen
zur Elektromobilität können Sie sich auf den Partner Hamburg in jeder
Hinsicht verlassen.“
Hintergrund:
Der
Bund beabsichtigt, in den kommenden drei Jahren in bis zu fünf
ausgewählten Regionen die verstärkte Einführung und Akzeptanz von
Elektroautos zu testen.
In sogenannten „Schaufenstern“ soll ein
besonders hoher und sichtbarer Anteil von Elektrofahrzeugen am
Gesamtverkehr eine positive Wahrnehmung in der Öffentlichkeit bewirken.
Neben der bedarfsgerechten Entwicklung der Ladeinfrastruktur sind auch
neue Geschäftsmodelle und nachhaltige Konzepte für eine Mobilität der
Zukunft - unter anderem im intermodalen Verkehr - gefragt.
Insgesamt
stellt die Bundesregierung hierfür bis Ende 2013 ein Volumen in Höhe
von 180 Mio. Euro zur Verfügung, Bis 16.Januar 2012 können sich
Zusammenschlüsse aus Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Städten
bewerben; im kommenden Mai will die Bundesregierung festlegen, wer
Schaufenster wird.
Hamburg hat bislang als eine von acht
bundesdeutschen Modellregionen eine erste Ausbaustufe der
Elektromobilität vor Ort realisiert. Mit einer anteiligen Förderung aus
Mitteln des Konjunkturpakets II des Bundes in Höhe von rund 8,5 Mio.
Euro und einem Netzwerk sehr engagierter Industrie- und
Mobilitätspartner (Daimler, Renault, Karabag, DB Rent, Hamburg Energie,
Vattenfall, Hamburger Hochbahn, HVV) ist es gelungen, bis Jahresende
2011 einen Status von 350 Fahrzeugen (Klein-Pkw, kleine Lieferfahrzeuge,
Transporter, Busse) und 200 Ladeplätzen (100 auf öffentlichen Flächen
im Straßenraum oder P+R, weitere 100 auf Werks- oder Privatgelände) zu
erreichen.
Die Vorgaben des Senats, dass an den Ladesäulen im
öffentlichen Raum ausschließlich Ladestrom aus regenerativer Energie
eingesetzt wird, die Nutzung der Säulen für alle Stromvertriebe und
deren Kunden frei zugänglich sein soll (diskriminierungsfreier Zugang)
und eine Stadtbildverträglichkeit an den Ladestandorten sicherzustellen
ist, wurden konsequent umgesetzt.
Aus Sicht des Senats liegen die
Potenziale und Chancen der Elektromobilität in den Bereichen
Umweltschutz, Stadtentwicklung, Wertschöpfung, internationale
Wahrnehmung und Attraktivität für Hamburg. Mit der Koordinierung aller
Maßnahmen hat der Senat die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und
Innovation sowie die hySOLUTIONS GmbH als die zentrale Koordinierungs-
und Projektleitstelle beauftragt. Zugleich sind zahlreiche Fachbehörden
in die Umsetzung von Prüfaufträgen eingebunden, die sich u.a. mit
folgenden Handlungsfeldern befassen:
- Erhöhung des Anteils von
batterieelektrischen und mit Brennstoffzellen betriebenen Fahrzeugen in
den Fuhrparks der Behörden, der Polizei und Feuerwehr und der
öffentlichen Unternehmen; Ausbau der Ladeplätze für E-Fahrzeuge an
öffentlichen Gebäuden;
- Einführung quartiersbezogener
Fahrzeugpools mit batteriebetriebenen Elektrofahrzeugen bei städtischen
Wohnungsbaugesellschaften und bei der Projektentwicklung im Bereich
freier Träger;
- Überprüfung bauplanungsrechtlicher Regelungen
zwecks Förderung der Errichtung von Ladeplätzen für E-Fahrzeuge im
Gebäudezusammenhang; Einführung entsprechender Wertungskriterien bei der
städtischen Grundstücksvergabe;
- Kopplung der
Fahrzeug-Kennzeichnung an den Einsatz Erneuerbarer Energien und
Verbesserung der Zugänglichkeit zu Ladeplätzen im öffentlichen
Straßenraum;- Stärkung und Ausbau wissenschaftlicher Ressourcen und
Kompetenzen;
- Einbeziehung und Erweiterung der Aktivitäten auf das Gebiet und die Partner der Metropolregion Hamburg;
- Intermodale Konzepte in Verbindung mit dem ÖPNV sowie Konzepte für das Taxengewerbe
Das
Hamburger Konzept für eine Schaufensterbewerbung wird derzeit mit
Industriepartnern, wissenschaftlichen Institutionen und den maßgeblichen
künftigen Fahrzeugnutzern unter Federführung von BWVI und hySOLUTIONS
erarbeitet.
Kontakt:
Susanne Meinecke
Pressestelle
Hamburger Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation
Tel.: 040-428 41 2239
susanne.meinecke@bwvi.hamburg.de
_____________________________________________