Wasserkraft erhellt Schulen im Landkreis
Redaktion: Landratsamt Gotha
Redaktion: Landratsamt Gotha
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Pressemitteilung
Gotha/gc. Seit Jahresbeginn 2012 werden die Schulen und Verwaltungsgebäude des Landkreises Gotha ausschließlich mit Ökostrom versorgt.
Diese
Neuerung hat Landrat Konrad Gießmann am 5. Januar 2012 in der
Burgenlandschule von Günthersleben-Wechmar vorgestellt. Der
Doppelstandort von Grund- und Regelschule ist mit jährlich rund 140.000
Kilowattstunden einer der größten Stromverbraucher in Trägerschaft des
Landkreises.
Das Auslaufen der bisherigen Lieferverträge zum
Jahresende 2011 haben Kreistag und Verwaltung genutzt, um in den neuen
Verträgen umweltpolitische Akzente zu setzen.
In europaweiter
Ausschreibung konnten sich die Stadtwerke Schwerin die Versorgung der
hiesigen Liegenschaften sichern. Mithilfe einer Zertifizierung weisen
die Schweriner Stadtwerke nach, dass ihr Stromeinkauf aus den
norwegischen Wasserkraftwerken Aura, Trollheim, Hogga und Nedre Rossaga
stammt und die elektrische Energie somit zu 100 Prozent ohne fossile
Brennstoffe oder Atomkraft generiert wurde.
„Ein guter Start ins
Jahr der erneuerbaren Energien 2012“, so Konrad Gießmann, „wenngleich
der in Norwegen aus Wasserkraft erzeugte Strom natürlich nicht 1:1 in
der Burgenlandschule aus der Steckdose kommt“.
Doch anhand der
Zertifizierung werde sichergestellt, dass die Anteile des so genannten
grünen Stroms am gesamten Strommix steigen – und damit die
Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien insgesamt wettbewerbsfähiger
werde.
„Man kann also die Zertifikate als neue Währung für regenerative Energien bezeichnen“, so Gießmann.
Zertifikate garantieren Umweltnutzen
Ausgangspunkt
des Zertifikatehandels ist die Tatsache, dass Strom nach der
Einspeisung ins Netz ein homogenes Produkt darstellt, das sich
physikalisch nicht nach Herkunft (ob atomar, durch Wasserkraft oder
Kohlekraftwerke gewonnen) unterscheiden lässt. Deshalb stellt das
Renewable Energy Certificate System (RECS) Zertifikate über bestimmte
Mengen von regenerativ gewonnenem Strom aus. Der Umweltnutzen wird
ideell auf das Zertifikat übertragen. Die Zertifikate werden an
Strommärkten gehandelt; ihre Erlöse kommen in Teilen der Förderung von
regenerativer Stromgewinnung zugute. Sobald ein Verbraucher – wie etwa
der Landkreis – Ökostrom kauft, werden die Zertifikate entwertet und die
entsprechenden Mengen an regenerativ gewonnenem Strom gelten als
verbraucht.
Rund 3,65 Gigawattstunden im Jahr benötigt
Für
die Schulen und Verwaltungsgebäude benötigt der Landkreis Gotha
jährlich rund 3,65 Gigawattstunden elektrischer Energie. Im Jahr 2010
summierte sich dieser Bedarf auf Stromkosten von rund 710.000 Euro.
Prognosen zufolge könnte der neue Ökostrom bis zu drei Prozent mehr
kosten. Allerdings bleibt abzuwarten, ob die umfangreichen Erneuerungen
von Beleuchtungsanlagen in den Schulen, für die der Landkreis Gotha über
das Konjunkturpaket II insgesamt 523.000 Euro investierte, den
Gesamtverbrauch deutlich reduzieren und damit Mehraufwendungen für
grünen Strom dämpfen oder gar nicht erst entstehen lassen.
Mit
der kurzen Vorstellung des neuen Energiebezugs in der Physikstunde an
der Burgenlandschule will es die Kreisverwaltung indes nicht bewenden
lassen. Über das Schulverwaltungsamt werden allen Schulen entsprechende
Materialien zur Verfügung gestellt, in denen der Strombezug vorgestellt
wird.
„Wir wollen die Schülerinnen und Schüler an dieser Stelle
zweifach sensibilisieren“, so Konrad Gießmann: Zum einen in der Frage,
woher der Strom denn komme, den wir hierzulande für selbstverständlich
hielten, zum anderen aber auch, um selbst über Strom sparende
Verhaltensweisen nachzudenken.
Aussender:
Adrian Weber
Pressesprecher
Landratsamt Gotha
Tel.: +49 3621-214 225
Fax: +49 3621-214 400
pressestelle@kreis-gth.de
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