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Montag, 14. Januar 2013

Griese Gegend im Fokus

Museum geht über Stadt hinaus
von Heiko Wruck
BERICHT
Hagenow/gc. Die Zielstellung 2013 der Akteure im Museum für Alltagskultur der Griesen Gegend und Alte Synagoge Hagenow ist es, nach der Wiedereinrichtung des Hauptgebäudes in der Langen Straße 79, der Griesen Gegend deutlich mehr Gesicht zu geben.


Im Frühjahr wird die Hagenower Touristeninformation im Empfangsbereich des Hauptgebäudes untergebracht. „Dadurch erhoffen wir uns, mehr Besucher, für einen Museumsbesuch interessieren zu können“, sagt Museumsdirektor Henry Gawlick. Dann muss sich zeigen, ob das neue Museumskonzept parallel an zwei Standorten in der Amtsstraße und in der Langen Straße funktioniert. Bis zum Sommer soll eine Dauerausstellung über die Griese Gegend aufgebaut sein. Am 27. Januar 2013 wird in der Alten Synagoge Kuno Karls Film zur Entstehung des Museums und zur Preisverleihung (Landeskulturpreis Mecklenburg-Vorpommern) gezeigt. Für den 22. Februar 2013 wird in der Alten Synagoge eine Konferenz zum 200. Jahrestag der Gleichstellung des Judentums in Mecklenburg vorbereitet.

Von 1813 bis 1817 waren Juden in Mecklenburg erstmals rechtlich gleichstellt, bis sich Großherzog Friedrich Franz I. dem Druck Konservativer beugte und die Gleichstellung wieder zurücknahm - durchaus auch mit Folgen für die Menschen in der Griesen Gegend. Die bewegte Geschichte der Griesen Gegend nicht nur vor dem jüdischen Hintergrund deutlicher zu machen, ist in diesem Jahr das Ziel der Hagenower Museumsmitarbeiter. Sie wollen die slawische und germanische Besiedlung der Region darstellen, Einblicke in den Alltag der Menschen vor 100 oder 200 Jahren geben, die Auswirkungen der Industriealisierung in der Region darstellen und die Entwicklung Hagenows als typisches Beispiel für eine mecklenburger Landstadt nachvollziehen. Dazu werden ab Sommer 2013 erste Teile der Dauerausstellung eröffnet, so eine Angestelltenwohnung um 1940 und die Landmaschinenschlosserei. Bis dahin muss noch einiges getan werden.

Die Neuordnung der Räume im Jesselschen Haus in der Lange Straße, die Rückführung der Exponate, die Organisierung der diversen Depots müssen bewerkstelligt werden. Und was wünscht sich ein Museumsdirektor für’s neue Jahr? „Reichlich Besucher natürlich und vielleicht ein richtiges Depot, in dem die vielen wertvollen Exponate dann auch fachgerecht aufbewahrt werden können“, sagt Henry Gawlick.


Bildunterschrift 1:
Ralf Gehler, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, und Museumsdirektor Henry Gawlick freuen sich über die Neuerwerbung des Landschaftsgemäldes des Techentiner Malers Hermann Schepler, das die neue Dauerausstellung zur Griesen Gegend bereichern soll. Foto: Heiko Wruck

Bildunterschrift 2:
Diedrich Baxmann (li.), ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Mecklenburg-Schwerin, Museumsdirektor Henry Gawlick und Hagenows Bürgermeisterin Gisela Schwarz in der kleinen Küche des Jesselschen Hauses, dem Hauptsitz des Hagenower Museums: Diedrich Baxmann übergab am Mittwoch, 9. Januar 2013, eine Spende in Höhe von 2.400 Euro an das Museum für Alltagskultur der Griesen Gegend und Alte Synagoge Hagenow. Über 300 Gäste spendeten im November 2012 das Geld auf Baxmanns Verabschiedungsveranstaltung in den Ruhestand  in der Sparkassen-Geschäftsstelle Hagenow. Foto: Heiko Wruck

Bildunterschrift 3:
Jesselsches Haus, errichtet 1828 vom Branntweinbrenner und Bierbrauer Christian Jessel, seit 1983 Stammsitz des Hagenower Museums. Die Museumsgründung erfolgte 1974 in einer Baracke in der Friedrich-Heincke-Straße. Die Sanierung des Museums-Hauptsitzes ist abgeschlossen. Die Farbfassung außen entspricht der um 1860. Insgesamt 22 museal gestaltete Räume werden für die Besucher erlebbar sein. In diesem Jahr  (2013) soll zum Weltmuseumstag ein erster Abschnitt eröffnet werden. Foto: Museum Hagenow

Kontakt:
Heiko@Wruck.org
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