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Montag, 14. Januar 2013

Neujahrsstart mit Hürden

Gespräch mit Hagenows Bürgermeisterin
von Heiko Wruck
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Bericht
Hagenow/gc. Der Start der Stadt Hagenow ins neue Jahr 2013 hat Ähnlichkeit mit einem Hürdenlauf. Die Umstellung auf das doppische System der Haushaltsführung im vergangenen Jahr hatte ernorme Anstrengungen gefordert. Die Bilanz wird erst im Frühjahr dieses Jahres die aktuelle Haushaltslage zeigen. Parallel sucht die Stadtverwaltung einen neuen Wirtschaftsförderer, denn Rüdiger Becken, der alte, ist praktisch schon im Ruhestand. In Teilzeit steht Becken gegenwärtig Stadt und Unternehmen noch zur Verfügung. Am 11. Januar 2013 ist die Bewerbungsfrist ausgelaufen. Bis zum 1. Februar 2013 soll ein neuer Wirtschaftsförderer gefunden sein. Die dritte Hürde ist der Kampf um den Erhalt des Hagenower Amtsgerichts und mit ihm auch der Erhalt des Grundbuchamtes.

„Die Umstellung auf die Doppik ist gesetzlich vorgeschrieben. Allerdings sehe ich den Nutzen nicht, zumal das Land für sich selbst die doppische Haushaltsführung nicht anwendet. Die Mitarbeiter der Stadtverwaltung haben dafür in hohem Maß Überstunden geleistet. Durch Beratertätigkeit und externe Begleitung sind ebenfalls hohe Kosten entstanden. Aber das Land lässt die Kommunen mit den Kosten alleine. Einen neuen Wirtschaftsförderer braucht die Stadt unbedingt. Und es soll auf jeden Fall auch auch wieder ein stadteigener sein. Unsere Erfahrung ist, dass die Kommunikation zwischen Unternehmen, Stadtverwaltung, Ministerien, anfragenden Investoren und verschiedenen anderen Akteuren einfach enger ist. Mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Landkreises Ludwigslust-Parchim arbeiten wir gerne zusammen, aber ein Geschäftsbesorgungsvertrag steht mittelfristig nicht in Aussicht. Sehr am Herzen liegt uns der Erhalt des Amtsgerichts und des Grundbuchamtes in Hagenow. Wenn mann sich den Großkreis auf der Karte anschaut wird schnell klar, was passiert, wenn Hagenow diese beiden Einrichtungen verliert. Der gesamte westliche Teil des Landkreises würde in diesem Servicebereich entleert. Die Menschen aus den Regionen um Lübtheen, Boizenburg, Zarrentin, Wittenburg, Dümmer und Stralendorf  müssten für ihre Obliegenheiten bis nach Ludwigslust fahren. Das entspräche einer Verdopplung ihrer Wegstrecken. Mit Service am Bürger hat das meiner Meinung nach nichts zu tun“, erklärt Gisela Schwarz ihren Standpunkt.

Bildunterschrift:
Hagenows Bürgermeisterin Gisela Schwarz wendet sich vehement gegen die Schließung des Amtsgerichts in Hagenow: „Das kann nicht im Interesse der Bürger und Unternehmen sein, die von Boizenburg, Dömitz und Zarrentin bis nach Ludwigslust fahren müssten. Mit dem Amtsgericht würde Hagenow auch das Grundbuchamt verlieren und eine große Fläche wäre mit diesem Service entleert. Foto: Heiko Wruck

Kontakt:
Heiko@Wruck.org
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