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Dienstag, 26. August 2014

Klar und nährstoffarm

Der See – Biotop des Monats August
Redaktion: BUND Mecklenburg-Vorpommern
PRESSEMITTEILUNG
Schwerin/gc. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in Mecklenburg-Vorpomemrn hat das Biotop See zum Biotop des Monats gewählt. Mecklenburg-Vorpommern hat über 2000 Seen und ist damit das seenreichste Bundesland Deutschlands. Die Seen bilden eine wichtige Grundlage für die Artenvielfalt in Mecklenburg-Vorpommern. Mit dem Biotop des Monats will der BUND auf die interessante Vielfalt an natürlichen Badestellen, um das Paddelboot und an Uferwegen hinweisen und für Erkenntnis und Verständnis werben.

„Im Sommer ist der See ein idealer Ort zum Abkühlen, Austoben und Abschalten, aber auch um die Natur zu genießen. Aber wer weiß schon, dass er im Wasser unserer Seen nicht etwa alleine schwimmt, sondern sich in der Kinderstube von Insekten, Vögeln und sogar Säugetieren bewegt. Wer den Spülsaum an der Badestelle am See gründlicher untersucht, der könnte merkwürde Gebilde aus zusammengeklebten Pflanzenteilen und Steinchen finden. Köcherfliegenlarven bauen sich solche Köcher als Unterschlupf. Viele Wasserkäfer und Köcherfliegen sind selten geworden und stehen daher auf der Roten Liste. Ihre Larven sowie Larven von Stein- und Eintagsfliegen werden als Bioindikatoren für eine gute Gewässergüte herangezogen. Kleine rote Zuckmückenlarven, die sich im Schlamm verbergen, deuten hingegen auf eine höhere Gewässerbelastung hin.“, sagt Janine Wilken, Naturschutzexpertin des BUND- Landesverbandes Mecklenburg-Vorpommern.

Auch am Seeufer lohne es sich, genauer hinzusehen: „Zwischen Schilf und Binsen verbergen sich wahre Schönheiten wie die Schwanenblume, die von der Loki-Schmidt-Stiftung zur Blume des Jahres ernannt wurde. Wer nur noch Brennesseln findet, kann sicher sein, dass der See unter zu viel Nährstoffzufuhr – meistens aus der Landwirtschaft leidet.“ sagt Janine Wilken vom BUND. Der BUND ruft auch zum Verweilen am Seeufer auf. Mit Zeit und Ruhe ließe sich erkennen, dass nicht nur einfach „Enten und Schwäne“ auf den Seen schwimmen. „Kolbenente, Reiherente, Schellente, Singschwäne und Zwergschwäne sind besonders schöne Wasservogelarten. Sie sind sehr störempfindlich, zeigen sich aber für stille Beobachter gerne am frühen Morgen.“

Viele Seen sind laut BUND vor allem durch Überdüngung aus der Landnutzung und Bauvorhaben gefährdet. Der BUND ist mit seinen Gruppen an verschiedenen Seen in Mecklenburg-Vorpommern aktiv um sie zu schützen. Die BUND-Aktiven bauen Nistinseln für Seeschwalben, bieten Führungen zur Seenatur an, klären Störungs- und Verschmutzungsursachen auf und arbeiten aktiv an Maßnahmen der Managementplanung. Erfolgreich hat sich der BUND gemeinsam mit vielen Mitstreitern erfolgreich gegen die Privatisierung von Seen gewendet.

Das Umweltbundesamt hat die nährstoffarmen Klarwasserseen zum Gewässertyp des Jahres erklärt. Ein bedeutender Vertreter dieser Gewässertypen ist der Schweriner See. Zu diesen Seen gehören auch Schalsee, Pinnower See, Rugensee, Hohen Sprenzer See, Krakower See, Binnenmüritz, Breiter und Schmaler Luzin und der Große See bei Murchin.

Ausführliche Informationen zum Biotop See und zu gut auffindbaren Arten bietet der BUND unter www.bund-mv.de.

Aussender:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)
Landesverband Mecklenburg-Vorpommern e.V.
V.i.S.d.P.: Corinna Cwielag 
Wismarsche Straße 152
19053 Schwerin 
Tel.: 0385-521 339 0
Fax: 0385-521 339 20
corinna.cwielag@bund.net
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