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Donnerstag, 29. September 2016

Der wahre Feind

von Heiko Wruck
KOMMENTAR
Ob die Sprengstoffanschläge von Dresden nun links, rechts, ethnisch, kulturell, national oder religiös verortet werden, spielt keine Rolle. Sie richteten sich gegen Menschen.


Nicht gezielte Rache, schon gar nicht Verteidigung gegen einen konkreten Feind, waren hier die Absicht, sondern Terror. Der Unterschied liegt darin, dass Terror als Einschüchterungsversuch Kollateralschäden beabsichtigt. Die müssen nicht zwingend den körperlichen Tod der Opfer zur Folge haben. Die alles lähmende Verängstigung gleichzeitig möglichst vieler Menschen erschüttert eine Gesellschaft sehr viel tiefer und wirkmächtiger als ein paar Tote und Verletzte.

In 2015 starben 3.459 Menschen durch Verkehrsunfälle auf deutschen Straßen. Insgesamt gab es 2015 nach Polizeiangaben rund 2,5 Millionen Verkehrsunfälle in Deutschland. Trauen wir uns deswegen nicht mehr vor die Tür? Man stelle sich vor, es gäbe einen Terroranschlag mit über 3.000 Toten.

Der letzte Anschlag dieser Art brachte 2001 das World Trade Center zum Einsturz – er fordert im Nahen und Mittleren Osten bis heute summiert Millionen Tote, Verletzte sowie Flüchtlinge und führt deutsche Soldaten in den Krieg gegen den Terror – gerne auch ohne UNO-Mandat.

Der wahre Feind lebt im eigenen Land und versucht, aus Dresden politisches Kapital zu schlagen.

Kontakt:
heiko.wruck@t-online.de
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