von Heiko Wruck
GLOSSE
Wissen Sie noch, das war damals der totale Knüller: essbare Zigaretten, wahlweise aus guter Schokolade oder aus Kaugummi. Heute gibt es so viel mehr essbare Dinge, denen man es auf den ersten Blick gar nicht ansieht, dass sie essbar sind.
Zum Beispiel Formfleisch, Erdbeerjoghurt, der je weder eine Erdbeere oder andere Früchte noch Joghurt sah. Analogkäse soll auch so eine essbare Sache sein. Es gibt mittlerweile Käseimitate, die nicht mal entfernt etwas mit Milch oder gar tierischen Fetten zu tun haben und trotzdem als essbar angeboten werden. Wenn das Zeug lange genug liegt, kann aus einem veganen Käse vielleicht auch eine vegane Wurst werden. Vorausgesetzt, der Schimmel ist auch essbar. Doch Vorsicht, ein Schimmel ist ein Pilz. Und ein Pilz ist nicht so richtig bei den Pflanzen, aber eben auch nicht richtig bei den Tieren einzuordnen. Also weder Fisch noch Fleisch, äh, Pflanze, also ein Pilz eben.
Doch heute ist es nicht nur schick, richtige Lebensmittel nachzuahmen. Nein, mittlerweile gibt es auch essbare Klamotten. Schlüpfer zum Beispiel. Aus Marketinggründen heißt das natürlich essbare Unterwäsche, weil’s so sauber klingt. Wer so was isst, will nicht sauber sein. So spart man durch längeres Tragen Salz und andere Gewürze. Damit ist die Palette nicht zu Ende. Wissenschaftler arbeiten bereits an essbarem Toilettenpapier.
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