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Freitag, 17. November 2017

Humane Killer

von Heiko Wruck
KOLUMNE
Bald haben Kriege weniger zivile und militärische Opfer:  tote Kinder, Frauen, Männer und Soldaten. In allen Kriegen waren Tote meisten Zivilisten. „Autonome Waffensysteme“, die mit einer Künstlichen Intelligenz ausgestattet sind, sollen für Humanismus  im Krieg sorgen. Sie unterschieden autonom zwischen Kombattanten, Nichtkombattanten und Zivilisten. Im besten Fall kämpften nur Maschinen gegeneinander, so die Vision vom Kuschelkrieg. Und Killer-Roboter töteten nur Kämpfende.


Oradour-sur-Glane in Frankreich wurde am 10. Juni 1944 von der Waffen-SS komplett zerstört: 642 Einwohner ermordet, es gab nur 6 Überlebende. „Man müsse den Sumpf austrocknen“, um die Partisanen zu treffen und sich zu rächen, hatte man der SS befohlen. Bis 1953 wurden nur 65 Täter angeklagt, der Rest war gefallen oder konnte nicht mehr festgestellt werden. 21 Täter wurden von einem Militärtribunal in Bordeaux verurteilt.

Der einzige Täter, der von einem deutschen Gericht verurteilt wurde, lebte in der DDR. 1997 wurde er entlassen und erhielt zeitweise eine Kriegsopferrente.

Als „Strafe“ für das Massaker werden – außerhalb juristischer Verfolgung – die mehrtägigen Massenvergewaltigungen von Freudenstadt betrachtet, die französisch-marokkanische Soldaten an deutschen Frauen begingen. Maschinen verantworten gar nichts.

Kontakt:
Heiko.Wruck@t-online.de
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