von Heiko Wruck
KOMMENTAR
Es ist eigentlich sehr, sehr merkwürdig. Kaum äußerst jemand einen eigenen Standpunkt, sofort wird ein Gegenstandpunkt eröffnet. Die folgende Polarisierung ist dann nicht mehr aufzuhalten, auch nicht die anschließende Lagerbildung und zum Schluss die Radikalisierung. So bleibt der Abbruch des Gesprächs unausweichlich.
Aus dieser Sackgasse scheint es auch keinen Ausweg zu geben. In jeder Talkshow, die ein bisschen mehr als nur auf Unterhaltung setzt, geht schon nach kurzer Zeit die Post ab. Da verlässt man auch schon mal die Veranstaltung vor dem eigentlichen Ende. Dabei hat das Beharren auf Kontroversen noch nie wirklich Fortschritte gebracht. Entweder es lagen zu viele Leute mit eingeschlagenen Köpfen herum, oder es gab gar keine Sieger. Statt dessen sollte man nach Gemeinsamkeiten suchen, nach etwas Verbindendem. Zum Beispiel benutzen Frauen und Männer beim Filme schauen Zellstofftaschentücher.
Sie benutzen sie aus sehr verschiedenen Gründen und auch bei völlig unterschiedlichen Filmen. Aber sie benutzen sie. Das ist doch etwas Verbindendes. Deswegen können Zoofreunde, Fleischliebhaber, Veganer und Tierschützer auch nach wenigstens einer Gemeinsamkeit suchen. Wie wäre es mit der gemeinsamen Liebe zum Tier? Das wäre doch wenigstens ein Anfang.
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