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Montag, 4. Dezember 2017

Rotkäppchen lügt

von Heiko Wruck
GLOSSE
Wie die Untere Jagdbehörde mitteilt, hatte im dunklen, dunklen Wald ein Mädchen eine folgenreiche Begegnung. Seit mehreren Wochen war sie auf dem immer gleichen Weg täglich unterwegs gewesen, um ihre im Wald in einer alleinstehenden Villa lebende Großmutter zu versorgen.


Die alte Dame konnte sich nicht mehr aus eigener Kraft versorgen, weshalb das Mädchen die Einkäufe erledigte und ihr die Kontoauszüge vorlas. Mitarbeiter mehrerer Pflegedienste hatten sich geweigert, die alte Dame tief im Wald zu besuchen, weil sie es dort unheimlich fanden. Besonders ängstigten sie sich bei Dunkelheit vor der alten Frau und vor dem Rückweg zum Parkplatz. Einzig das Mädchen, das nur mit einer roten Kappe bekleidet war, traute sich zu allen Zeiten allein in den Wald. Neben Speisen brachte das Mädchen auch immer eine Flasche Wein zur Oma.

Eines Tages jedoch stellte sie fest, dass die Großmutter nicht in ihrem Bett lag. Statt ihrer fand sie dort einen Jungjäger vor, dem sie den mitgebrachten Alkohol zuführte, um ihn willenlos zu machen. Der junge Mann konnte sich ihren Avancen nicht entziehen und kopulierte unter starkem Alkoholeinfluss in den nächsten Wochen mehrfach mit dem Mädchen.

Das blieb nicht ohne Folgen. Ein Gentest bestätigte nun, dass, anders als behauptet, kein Wolf an Kindeszeugung beteiligt war.

Kontakt:
Heiko.Wruck@t-online.de
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