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Sonntag, 3. Dezember 2017

Whistleblowerpreis verliehen

Ehemalige der „Alten Apotheke“ und Can Dündar
Redaktion: Transparency Deutschland
PRESSEMITTEILUNG
Berlin/gc. Die Antikorruptionsorganisation Transparency Deutschland begrüßt die Verleihung des diesjährigen Whistleblowerpreises durch die Vereinigung Deutscher Wissenschaftler (VDW) und IALANA Deutschland an Martin Porwoll, Maria-Elisabeth Klein und Can Dündar. In Deutschland gibt es nach wie vor keinen effektiven Schutz für Hinweisgeber. Die beiden Fälle machen deutlich, wie dringend eine Verbesserung des Hinweisgeberschutzes und der Arzneimittelforschung und -kontrolle in Deutschland ist.


Durch ihre Enthüllungen machten die beiden ehemaligen Mitarbeiter der „Alten Apotheke“ in Bottrop Martin Porwoll und Maria-Elisabeth Klein öffentlich, wie diese über Jahre teure Krebsmedikamente streckte und tausende Menschen in fünf oder sechs Bundesländern betrog. Offenbar fiel die jahrelange „Krebsmittel-Panscherei“ weder den verschreibenden Onkologen noch den Aufsichtsbehörden auf und wäre ohne die beiden mutigen Hinweisgeber nicht entdeckt worden.

Patienten sind darauf angewiesen, dass zugelassene Arzneimittel wirksam und sicher sind. „Viele wissenschaftliche Erkenntnisse über Nutzen und Schaden von Arzneimitteln sind intransparent, da sie als Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse betrachtet werden. Das könnte erklären, warum es über mehrere Jahre niemandem auffiel, dass gestreckte Substanzen verabreicht wurden“ so Angela Spelsberg, Leiterin der Arbeitsgruppe Gesundheitswesen von Transparency Deutschland.

Transparenzmängel müssen bei Einrichtungen der klinischen Forschung, bei medizinischen Ethikkommissionen, bei den Aufsichtsbehörden und bei der Gesundheitspolitik erkannt und behoben werden. Statt eines weiteren Wegschauens steht hier eine umfassende Reform im Interesse der Patienten und des Allgemeinwohls an.

Anmerkung der Redaktion
des German Circle
Can Dündar (*16. Juni 1961 in Ankara) ist ein türkischer Journalist, Dokumentarfilmer und Buchautor. Der auch als TV-Moderator arbeitende Kolumnist und ehemalige Chefredakteur der Cumhuriyet wurde 2015 der Spionage angeklagt und festgenommen. Am 6. Mai 2016 wurde Dündar der Veröffentlichung von Staatsgeheimnissen für schuldig befunden. Er wurde zu fünf Jahren und zehn Monaten Freiheitsstrafe verurteilt. Dündar legte Revision ein, das Urteil ist nicht rechtskräftig. Dündar lebt und arbeitet zurzeit in Deutschland.Auszug aus Wikipedia

Hintergrund
Transparency Deutschland hat in einem gemeinsamen Symposium mit dem VDW und Transparency Österreich die Praxis von Post-Marketing-Studien und ihr Potential für Missbrauch und Einflussnahme thematisiert. Die Dokumentation der Veranstaltung finden Sie hier.

Das Thema „Hinweisgeberschutz“ ist eines der Schwerpunktthemen von Transparency Deutschland im Wahljahr 2017. Die 18 Kernforderungen an die deutsche Politik zur Bundestagswahl finden Sie hier.

Zu Transparency Deutschland
Transparency International Deutschland e.V. arbeitet deutschlandweit an einer effektiven und nachhaltigen Bekämpfung und Eindämmung der Korruption.

Kontakte:
Dr. med. Angela Spelsberg
Leiterin der Arbeitsgruppe Gesundheitswesen
Dr. Rainer Frank
Leiter der Arbeitsgruppe Hinweisgeber
Sylvia Schwab
Pressesprecherin
Tel.: 030-54 98 98 0
presse@transparency.de

Aussender:
Transparency International Deutschland e. V.
Alte Schönhauser Straße 44
10119 Berlin
Tel. 030-549898-0
Fax 030-549898-22
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