Ehrenamtliche Dorfkümmerer gesucht
von Heiko Wruck
BERICHT
Lübz/gc. Wo es keinen Bäcker, kein Café oder keinen Kulturort gibt, da kommt das gesellschaftliche Leben schnell zum Erliegen. Auf vielen Dörfern, die oft nur noch Schlaforte sind, ist das so. Man kommt kaum noch mit Nachbarn zusammen. Das muss aber nicht so bleiben.
„Wir haben das Projekt ,Mobiles Mehrgenerationenhaus (Mobi kommt)‘ aufgelegt und suchen Ideen, die das gesellschaftliche Leben in ländlichen Gemeinden fördern. Solche Vorhaben realisieren sich immer mit den Menschen vor Ort, nie gegen sie“, sagt Angelika Lübcke. Die Projektkoordinatorin will gemeinsam mit diesen „Dorfkümmerern“ generationsübergreifende Ideen für gemeinschaftliche Aktivitäten, lokale Initiativen und Freizeitangebote entwickeln. Wer Zeit und Lust hat, der kann einfach eine Ideenliste für seinen Ort zusammenstellen nach dem Motto „Wünsch Dir was“.
Bis zum Freitag, 29. März 2019, können Dorfkümmerer ihre Vorschläge, Ideen oder Meinungen formlos einreichen: Mehrgenerationenhaus Lübz, Schulstraße 8, oder per E-Mail unter luebcke@fv-pch.de. „Es ist einfach wichtig, möglichst kontinuierlich Angebote vor Ort zu halten oder zu bringen. Auch dafür wurde das Konzept ,Mobi kommt‘ entwickelt. Das mobile Mehrgenerationenhaus nutzt dafür einen Fahrdienst/Rufbus, um Service und kommunikativen Austausch auch in kleine Gemeinden zu bringen.“
Nicht nur als Siggelkower Bürgermeisterin ist die Projektkoordinatorin Angelika Lübcke bereits vielen Menschen in der Region ein Begriff. Sie hatte bereits die Struktur der ehrenamtlichen Pflegelotsen im Amt Eldenburg-Lübz mit großem Erfolg aufgebaut.
„Im Prinzip verhält es sich mit den Dorfkümmerern so ähnlich wie mit den Pflegelotsen. Auch die ehrenamtlichen Dorfkümmerer sollen nicht mit Arbeit erstickt werden, sondern einfach als Ideengeber und vor Ort als Ansprechpartner zur Verfügung stehen. Denn wir wollen ja, genau die Aktivitäten, die es in den einzelnen Gemeinden gibt oder die eingerichtet werden sollen, unterstützen und begleiten. Da wäre es schön, überall einfach nur Verbündete zu haben, die uns sagen, was Sache ist.“
Um das Vorhaben insgesamt voranzubringen, werden aktuell Gespräche mit der Hochschule Neubrandenburg geführt. Möglich wäre vielleicht eine wissenschaftliche Begleitung des Projektes, das bis zum Oktober 2020 angelegt sowie finanziert ist und außerdem auch vom Rotary Club Parchim unterstützt wird.
Bildunterschrift:
Die Siggelkower Bürgermeisterin Angelika Lübcke ist vielen Menschen durch ihre Tätigkeit bei den ehrenamtlichen Pflegelotsen bekannt. Nun will die Koordinatorin des Projektes „Mobiles Mehrgenerationenhaus – Mobi kommt“ mit Ideengebern und Dorfkümmerern vor Ort ins Gespräch kommen. Foto: Heiko Wruck
Kontakt:
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