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Mittwoch, 21. Oktober 2020

Grüne Erzeugung

Norddeutsche Wasserstoffstrategie
von Heiko Wruck
BERICHTE

Lassahn/gc.
Am 10. Juni 2020 hat die Bundesregierung die Nationale Wasserstoffstrategie beschlossen. Wasserstoff gilt als wichtiger Baustein zur Umsetzung der Energiewende und zur Erreichung der Klimaziele. Ein Dreh- und Angelpunkt der Nationalen Wasserstoffstrategie ist die beabsichtigte Befreiung der Wasserstoffproduktion von der EEG-Umlage.

Damit soll der nächste Schritt in Richtung Wirtschaftlichkeit des „grünen“ Wasserstoffs auf den Weg gebracht werden werden. Norddeutschland sieht sich in der Vorreiterrolle bei der Erzeugung des „grünen“ Wasserstoffs, denn der dafür notwendige elektrische Strom soll maßgeblich über Windenergieanlagen erzeugt werden. In der Nationalen Wasserstoffstrategie ist das Vorhaben angelegt, Industriebetrieben die Umstellung auf Wasserstoff mittels entsprechender Förderungen zu ermöglichen. Wasserstofftechnologie ist auch in Europa längst kein unterbelichtetes Thema mehr. Es steht eine EU-Wasserstoffstrategie in Aussicht, die die Herstellung von „grünem“ und „blauem“ Wasserstoff möglich macht.

Dafür sollen unterschiedliche nationale Strategien in einer gemeinsamen Wasserstoffstrategie vereinheitlicht werden. In der Energiewende ist „grüner“ Wasserstoff ein wichtiges Schlüsselelement. Dabei wird elektrischer Strom ausschließlich aus erneuerbaren („grünen“) Energien wie Wind oder Sonne erzeugt. Dagegen wird „blauer“ Wasserstoff aus Erdgas hergestellt. Beim Produktionsprozess des „blauen“ Wasserstoffs entsteht klimaschädliches Kohlendioxid. Wird dieses Kohlendioxid abgeschieden und gelagert, so gilt der Herstellungsprozess des „blauen“ Wasserstoffs manchen als klimaneutral.

Wasserstoff ist ein Energieträger, der zahlreiche Verwendungsmöglichkeiten bietet. Wasserstoff wird als Schweißgas beim autogenen Schweißen benutzt. Außerdem wird Wasserstoff benötigt, um Methanol, Ammoniak, den Farbstoff Anilin, Salzsäure und viele andere Stoffe herzustellen. Nicht zu vergessen, auch die Brennstoffzellentechnologie setzt auf Wasserstoff als Brennstoff, mit dem künftig Fahrzeuge nicht nur umweltfreundlich, sondern auch klimaneutral angetrieben werden sollen. Die Mobilität der Zukunft wird viele parallele Stränge haben, die gleichzeitig bedient werden.

Klar ist, dass fossile Energieträger hierbei immer mehr ins Hintertreffen geraten. Deswegen braucht der Energiemix der Zukunft andere Alternativen der Herstellung und Nutzung. Wasserstoff wird als Treibstoff diese Entwicklung ebenso befeuern wie Wind und Sonne. „Grüner“ Wasserstoff kann effektiv erzeugt werden, wenn Wind- und Solaranlagen deutschlandweit die Stromerzeugung der Kohle- und Kernkraftwerke übersteigt.

Bildunterschrift:
Windenergie ist eine Hauptressource für die Energiegewinnung in Norddeutschland. Sie wird den Energiemix der Zukunft und damit auch die Mobilität entscheidend beeinflussen. Foto: Heiko Wruck

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Heiko.Wruck@t-online.de
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