Die Informationsflut besser lenken
... von Heiko Wruck
BERICHT
Lassahn/gc. Microsoft Teams, Google Drive, Whats App, Slag, Facebook, Wrike, Linkedin, Xing, Twitter, Tumbler, Telegram und nicht zuletzt die vielen E-Mails überfordern ihre Nutzer immer schneller und immer häufiger. Jede noch so banale Info wird kommuniziert, falsch verstanden, korrigiert und erneut kommuniziert. Oft kommt es nicht mehr auf die Wirkung versandter Nachrichten an, sondern nur noch darauf, dass sie versandt wurden. Der Ball liegt dann nicht mehr im eigenen Feld.
„Jeder fünfte Beschäftigte gibt an, oft oder sogar immer von Informationen am Arbeitsplatz überlastet zu sein. Das ergibt eine Studie, die sich mit dem Phänomen der Informationsflut eingehend beschäftigt hat.“ Dies teilt die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) mit. Die BAuA hatte die Technische Universität Dresden beauftragt, dazu eine Studie durchzuführen. Die BAuA konstatiert: „Die Ergebnisse des Projekts verdeutlichten, dass die Quellen von Informationsflut und ihre Auswirkungen häufig in der Gestaltung der Arbeitsaufgabe, der Arbeitsorganisation, der Gestaltung der Informationen oder dem Umgang mit Informationen durch die Beschäftigten selbst liegen.“
Für eine Informationsüberlastung sind drei Kriterien maßgeblich: die schiere Informationsmenge, die Informationshäufigkeit und die Relevanz der Information. Wer jeden Tag fünf Whats App-Nachrichten mit zahlreichen großen Anhängen bekommt, wird sie bereits nach kurzer Zeit nicht mehr beachten. Wenn diese Informationen dann auch nicht weiter erklärt werden, werden sie schnell ignoriert. Und wenn die Relevanz der übermittelten Informationen für die Lösung der eigenen Aufgaben keine oder nur eine sehr geringe Bedeutung hat, dann werden solche Nachrichtensendungen schnell zum Ärgernis, das ausgeblendet wird. Inflationäre Informationssysteme wirken ihrem Zweck entgegengesetzt. Sie fördern nicht, sondern hemmen den Arbeitsprozess.
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