Welche Pflichten haben Arbeitgeber und Arbeitnehmer?
... Heiko Wruck
RATGEBER
Lassahn/gc. Lärmschwerhörigkeit ist eine der häufigsten Berufskrankheiten in Deutschland. Langfristiger Lärm kann zu einer irreversiblen Schädigung des Gehörs führen. Lärmschwerhörigkeit gehört seit vielen Jahrzehnten zu den häufigsten Berufserkrankungen in Deutschland.
Pflichten des Arbeitgebers
Arbeitgeber sind verpflichtet, ihre Beschäftigten vor Lärmschäden zu schützen. Dazu müssen sie die folgenden Gesetze beachten:
● Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG):
Das ArbSchG ist das zentrale Gesetz für den
Arbeitsschutz in Deutschland. Es enthält allgemeine
Grundsätze für den Arbeitsschutz, darunter auch
den Schutz vor Lärm.
● Arbeitstättenverordnung (ArbStättV):
Die ArbStättV regelt die Arbeitsstättengestaltung,
einschließlich der Lärmbelastung.
● Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutzverordnung (LärmVibrationsArbSchV):
Die LärmVibrationsArbSchV regelt den Schutz der Beschäftigten vor Lärm und Vibrationen.
Arbeitgeber, die die gesetzlichen Vorgaben zum Lärmschutz nicht einhalten, können mit Bußgeldern belegt werden.
Ermittlung der Lärmbelastung
Der Arbeitgeber muss die Lärmbelastung am Arbeitsplatz ermitteln und dokumentieren. Maßnahmen zur Lärmminderung: Der Arbeitgeber muss geeignete Maßnahmen zur Lärmminderung am Arbeitsplatz ergreifen. Dazu gehören:
● Verbesserung der Arbeitsorganisation
● Anbringen von Schallschutzwänden
● Verwendung von lärmarmen Maschinen
● Angebot von Gehörschutz
Der Arbeitgeber muss den Beschäftigten kostenlos Gehör-
schutz zur Verfügung stellen.
● Unterweisung der Beschäftigten
Der Arbeitgeber muss die Beschäftigten in der Verwendung
von Gehörschutz unterweisen.
● Eine bessere Arbeitsorganisation kann dazu beitragen,
dass sich die Beschäftigten nicht so lange in lauten Bereichen
aufhalten müssen. Dazu können z. B. folgende Maßnahmen
beitragen:
● Verkürzung der Arbeitszeit in lauten Bereichen
● Verteilung der Arbeitszeit auf mehrere Personen
● Anordnung von Pausen in lauten Bereichen
Schallschutzwände können Lärm reflektieren oder absorbieren, wodurch die Schallintensität verringert wird. Geräuscharme Maschinen erzeugen weniger Lärm als herkömmliche Maschinen.
● Gehörschutz reduziert die Schallintensität,
die ins Ohr gelangt. Es gibt verschiedene Arten von
Gehörschutz.
● Ohrstöpsel werden in das Ohr eingeführt
und reduzieren den Lärm durch Dämpfung.
● Kapselgehörschutz wird über die Ohren
gestülpt und reduziert den Lärm durch Abschirmung.
● Kombinationsschutz besteht aus Ohrstöpseln
und Kapselgehörschutz und bietet den besten Schutz.
Die Auswahl des richtigen Gehörschutzes hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter:
● Art und Intensität des Lärms
● Dauer der Lärmexposition
● Tragekomfort
Regelmäßige Pausen in lauten Arbeitsbereichen reduzieren die Lärmbelastung
Pflichten der Arbeitnehmer
Die Beschäftigten sind verpflichtet, die ihnen vom Arbeitgeber zur Verfügung gestellten Schutzmaßnahmen zu verwenden. Dazu gehört auch der Gehörschutz.
Arbeitgeber und Beschäftigte sind gemeinsam dafür verantwortlich, die Ohren vor Lärmschäden zu schützen. Die Verwendung von Gehörschutz ist die wichtigste Maßnahme zum Schutz der Ohren.
Kontakt:
Heiko.Wruck@t-online.de
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