von Heiko Wruck
KOMMENTAR
Vor 50 Jahren gingen in der Tschechoslowakei die Menschen auf die Straße. Sie forderten Demokratie, Privatisierung, Pressefreiheit, die Einhaltung der Menschenrechte, freie Wahlen und einen Sozialismus mit menschlichem Antlitz. Mit der Samtenen Revolution im Jahr 1989 erreichten die Kinder, was ihren Eltern 1968 noch verwehrt geblieben war. Fast 30 Jahre nach dieser samtweichen Revolution stehen tschechische Politiker für Ausgrenzung, Menschenfeindlichkeit, Pressezensur und Korruption. Ein Phänomen, dass sich heute in allen postkommunistischen EU-Mitgliedsstaaten zeigt und auch in westlichen Demokratien wie in Italien, Deutschland, Frankreich, Österreich oder in den Niederlanden zunehmend staatstragend wird.